Der veröffentlichte Linux-Kernel 6.14 bietet eine Vielzahl an Neuerungen, von denen vor allem Spieler profitieren. Implementiert wurde unter anderem der NTSYNC-Treiber, der die Leistung und die Stabilität von Spielen deutlich erhöht.
Proton profitiert von dem Systemtreiber
Der Systemtreiber zielt, laut Phoronix, darauf ab, die Emulation sowie die Integration der „Windows NT Synchronization Primitives (NTSYNC)“ zu gewährleisten. Doch worin liegt die Besonderheit? NTSYNC beinhaltet mehrere Mechanismen, die den Zugriff auf gemeinsam genutzte Systemressourcen innerhalb einer Multithreading-Umgebung ermöglichen und steuern.
Vor allem in Verbindung mit Wine (Wine ist not an Emulator) kann der neue Treiber seine Stärken ausspielen. So sollen Windows-Spiele, die in Wine ausgeführt werden, laut Kernel.org deutlich schneller sein. Je nach Spiel liegt die FPS-Zuwachsrate zwischen 21 und 678 Prozent.
Im Falle von Proton sorgt der neue Treiber ebenfalls für einen Beschleunigungsschub, der allerdings geringer ausfallen dürfte. Dies liegt daran, dass Proton Esync und Fsync bereits über ähnliche Funktionen verfügt – NTSYNC soll aber effektiver sein.
Erstmals werden AMD NPUs unterstützt
Ein weiteres Highlight ist die Unterstützung von AMD NPUs auf Basis der XDNA-2 Architektur. KI-Workloads können dadurch ohne langwierige Anpassungen eingesetzt werden. Ebenso gibt es noch allgemeine Performance-Anpassungen. So werden ungecachte, gepufferte I/O-Daten schneller aus dem Cache entfernt, wodurch sich der RAM effizienter nutzen lässt.
Rolling Release Versionen (beispielsweise openSUSE Tumbleweed oder Arch) dürften den Kernel recht schnell erhalten, während Benutzer von LTS-Distributionen auf die nachfolgende Version warten müssen.
Quelle(n)
Phoronix (Englisch), Fosstopia (Deutsch), Kernel.org (Englisch), Bildquelle: Pixabay / TDrzewo