Lenovo: Wechsel in der Führungsetage?
Wenn es nicht gut läuft, dann kann ein Führungswechsel manchmal Wunder bewirken. Für Lenovo, den größten oder zweitgrößten PC-Hersteller (je nachdem, ob man den Zahlen von IDC oder Gartner glaubt), läuft es definitiv nicht rund, man könnte sogar sagen, der Konzern steckt in einer veritablen Krise. Im PC-Markt droht der Verlust der Marktführerschaft an den größten Konkurrenten HP und bei den Smartphones droht man in die Bedeutungslosigkeit abzurutschen. Dabei hatte man sich gerade von diesem Markt so viel versprochen, als man vor drei Jahren Motorola Mobility von Google zukaufte, doch die letzten Quartalszahlen beweisen, dass das Smartphone-Geschäft für Lenovo nur Verluste einbringt. Lediglich durch die Gewinne im PC-Markt konnte man einen Gesamtverlust vermeiden.
Dass es nicht ewig so weitergehen kann war klar, schließlich steckt Lenovos Smartphone-Geschäft nicht erst seit gestern in der Krise. Daher scheint sich ein Führungswechsel anzubahnen: Yang Yuanqing, CEO und Executive Chairman, wird Gerüchten zufolge den Posten abgeben. Yang Yuanqing hat den Chefposten bei Lenovo seit 2009 inne, nachdem der vorherige Lenovo CEO Bill Amelio aufgrund von Verlusten in der Weltwirtschaftskrise abserviert worden war. Unter Yang Yuanqings Führung gelang der Aufstieg zur Weltmarktspitze des PC-Marktes, allerdings ist er auch für den Zukauf von Motorola Mobility und damit die aktuelle Lage von Lenovo verantwortlich.
Sein Nachfolger könnte ein Mann aus dem eigenen Haus sein: Liu Jun, ein hochrangiger Manager in den Diensten von Lenovos Smartphone-Geschäft, soll angeblich den Posten übernehmen. Jun ist gerade erst zu Lenovo zurückgekehrt, vor zwei Jahren hatte er das Unternehmen verlassen, nachdem er Interims-Chef des gerade zugekauften Motorola Mobility war.
Ein Führungswechsel könnte eine weitere, in diesem Fall radikale Neuausrichtung des Smartphone-Geschäfts von Lenovo bedeuten.