Lenovo: Angebliche Zurückverlegung der Produktion nach Taiwan
China und Qualität? In den Augen vieler Menschen in westlichen Staaten war das früher kaum unter einen Hut zu bringen, China hatte lange einen sehr schlechten Ruf. Erst in den letzten Jahren hat sich dieser Negativruf zumindest ein wenig gebessert, schließlich kommen mittlerweile die allermeisten Endkundenprodukte aus China, gerade im Technikbereich.
In diesem Fall scheint China seinem schlechten Ruf aber tatsächlich gerecht zu werden, zumindest wenn man dem taiwanesischen Branchendienst DigiTimes glaubt. Der weltgrößte PC-Hersteller Lenovo soll sich laut DigiTimes an den Zulieferern vom chinesischen Festland die Finger verbrannt haben, und nun eine großflächige Zurückverlagerung der Produktion nach Taiwan veranlasst haben.
Seit geraumer Zeit schon bezieht Lenovo vermehrt Teile von chinesischen Komponentenherstellern, laut DigiTimes hat Lenovo diese Entscheidung getroffen, um Kosten zu sparen. Allerdings habe sich nun herausgestellt, dass genau das Gegenteil der Fall ist: Die taiwanesischen Hersteller produzieren günstiger als die Hersteller der Volksrepublik. Doch nicht nur das: Durch deren größere Erfahrung hätten die taiwanesischen Hersteller nicht nur wesentlich größere Kapazitäten, was eine ausreichende Versorgung mit Teilen besser garantiere, die Hersteller in Taiwan lieferten schlichtweg die bessere Qualität ab.
DigiTimes zufolge hat Lenovo, zwar größter Hersteller, aber relativ unprofitabel arbeitend im Vergleich zur Konkurrenz, zuletzt vermehrt versucht mit High-End Geräten wie Ultrabooks und Gaming-Notebooks zu überzeugen, die auch eine höhere Marge bieten. Dabei hat sich aber eben herausgestellt, dass die chinesischen Hersteller die für dieses Marktsegment notwendige Qualität schlichtweg nicht konsistent liefern.
Lenovo hat zuletzt die Marktführerschaft im deutschen PC-Markt an HP abgegeben müssen.
Quelle(n)
DigiTimes
via: https://www.channelbiz.de/2016/08/26/produktionsfehlentscheidung-lenovo-ordert-wieder-in-taiwan/