Laptop-Bann auf Flügen: Briten folgen US-Exempel, in Deutschland kein Verbot geplant
Kürzlich war bekannt geworden, dass US-Behörden das Mitnehmen von größeren elektronischen Geräten bei Direktflügen aus acht Ländern des Nahen Ostens und Nordafrikas in die USA untersagt. Demnach ist ab sofort alles was größer ist als ein Handy auf diesen Flügen im Handgepäck verboten. Darunter fallen z.B. Tablets, Laptops, E-Book-Reader, Spielekonsolen und Kameras. Betroffen sind Reisende aus 10 Flughäfen, darunter Doha, Abu Dhabi, Dubai und dem Flughafen von Kairo.
Das US-Heimatschutzministerium begründet die Maßnahme mit der Gefahr terroristischer Anschläge. Laut Geheimdienstinformationen sollen Extremisten seit geraumer Zeit versuchen Sprengsätze mit nur geringen Metallanteilen herzustellen und in elektronischen Geräten an Bord eines Flugzeugs zu schmuggeln.
Eine erste kritische Reaktion kam aus der Türkei, deren Fluggesellschaft Turkish Airlines betroffen ist. Sie fordern die Anpassung oder Rücknahme des Verbotes, da es nur bestimmte Passagiere betreffe.
Großbritannien hingegen schließt sich nun dem Verbot an. Die britische Regierung teilte am Dienstag mit, dass das neue Verbot für Passagiere gilt, die direkt aus Ägypten, Jordanien, Tunesien, dem Libanon, Saudi-Arabien oder der Türkei nach Großbritannien fliegen.
Für Deutschland soll es hingegen derzeit keine Verbote dieser Art geben. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums gab bekannt, dass Deutschland „derzeit nichts Vergleichbares“ plant.
Über die Sinnhaftigkeit der Verbote ist unterdessen ein Streit zwischen Sicherheitsexperten entbrannt. Kritiker mahnen an, dass Handgepäckstücke deutlich gründlicher untersucht würden als aufgegebenes Gepäck und dass von dem Transport von Laptops und anderen elektronischen Geräten im Frachtraum, z.B. durch die potentielle Brandgefahr von Akkus, deutlich mehr Gefahr ausgeht. In der Kabine könnte ein in Brand geratenes Gerät früher entdeckt werden als im Frachtraum.