LG Ultra-PC 16 im Test: Ein gram mit AMD ist es nicht
Auf der IFA 2022 in Berlin hatte LG seine Ultra-PCs vorgestellt, 14- und 16-Zoll-Laptops mit AMD-Ryzen-Komponenten. Der Look ist auffallend ähnlich zum ausschließlich mit Intel bestückten gram 14, 16 und 17.
Der Ultra-PC 16 - eine Alternative für diejenigen, die sich kein echtes gram 16 oder 14 leisten wollen oder können? Immerhin bewegt sich LG damit im Preisband zwischen 800 und 1.100 Euro, deutlich günstiger als die Intel gram zwischen 1.200 und 1.700 Euro.
Wir haben die Low-End-Variante mit Ryzen 3 in den Test gerufen (830 Euro) und stellen klar fest: Der Ultra-PC ist ein mobiler Laptop, er verfehlt aber - bis auf eine - die wesentlichen Stärken des gram: Geringstmögliches Gewicht, sehr starke Laufzeit sowie ein zumindest überdurchschnittliches Display. Die Kernkompetenz des geringstmöglichen Gewichts trifft beim Ultra-PC nicht zu, er ist ganze 400 Gramm schwerer (kein Magnesium-Chassis, kein Leichtbau-Akku) als sein 16-Zoll-gram-Pendant.
Beim Display kommt der Ultra-PC ebenfalls nicht an das gram heran, obgleich Freunde matter Panels lieber ihn nach draußen nehmen würden als den Glare-Type gram 16. Die Helligkeit des Bildschirms ist bei beiden Geräten nicht Spitzenklasse, bei den Farben jedoch erzielt das gram deutlich mehr Farbraum (sRGB 100%, P3 95%). Der Ultra-PC hat weniger Farbe und darüber hinaus deutliches Screen Bleeding bei dunklen Bildinhalten, welches sich bei Bewegung am Display verstärkt. Wir haben dafür im Rating Punkte abgezogen.
Wer auf maximale Laufzeit aus ist, der muss sich mit dem LG Ultra-PC 16 zumindest einmal beschäftigen, denn 17 Stunden realistische Laufzeit bietet – mit Abstand – weder die Konkurrenz noch die gram 16 Schwester. Das erreicht in unserem Testgerät ein sparsamer Ryzen 3 5000 mit Hilfe eines 72-Wattstunden-Akkumulators.
Das gram 16 hat 80 Wattstunden und fährt im identischen WiFi-Testlauf (Luminanz reduziert 150 cd/m²) nur knapp 16 Stunden ein. Beim Thema Anschlüsse ist der Ultra-PC mit nur einem USB Type-C im Nachteil, das Intel-gram hat zwei Thunderbolt-4-Ports mit Power Delivery. Der Ultra-PC kann den Type-C zum Aufladen und Netzbetrieb nutzen, mitgeliefert wird aber ein 65-Watt-Netzteil mit Hohlklinke-Stecker. Das ist auch gut so, der Type-C wäre sonst durch das Netzteil blockiert.
Unser Resümee: LGs Ultra-PC 16 ist kein Low-Cost-gram, sondern eine Alternative zu leichten 15,6- und 16-Zollern wie Acer Swift 3 SF316-51 oder Lenovo IdeaPad 5 15ALC05. Gerade die Laufzeit und der durch AMD-Komponenten attraktive Preis machen den Ultra-PC hier wettbewerbsfähig.
Wir raten dazu, die Wahl der Konfiguration genau zu bedenken, der Arbeitsspeicher ist nämlich auf dem Mainboard fixiert und kann später nicht aufgerüstet werden. So würde man sich auf Dauer auf 8 GB festlegen, was wir für keine gute Idee halten. Wir empfehlen eine 16-GB-Version mit Ryzen 5, die nur einen moderaten Aufpreis kostet. Die SSD hingegen ist nicht nur gegen ein größeres Modell austauschbar, es gibt sogar einen zweiten M.2 22x60 Slot für Upgrades.
Alle Details, Messungen, Leistungs-Benchmarks, Fotos und ein ausführliches Fazit finden Sie in unserem ausführlichen Testbericht des LG Ultra-PC 16 (2022).