Kurztest Toshiba Satellite L350-153 Notebook
Viel Display zum kleinen Preis.
Für viele Kunden ist der Verkaufspreis das gewichtigste Argument beim Notebookkauf. Nahezu alle Hersteller haben auf diesen Trend reagiert und bieten auch im untersten Preissegment eine ganze Reihe von Modellen an. Toshiba führt mit der Satellite L-Serie schon seit langem eine überaus günstige Offive-Einsteigerserie. Das Satellite L350 bietet zum kleinen Preis ein großes 17 Zoll Display und Intel Dual -Core Technologie.
Überaus schlicht präsentiert sich das Toshiba Satellite L350 mit seinem silber-grauem Gehäuse. Durchaus passend für dieses Preissegment wie wir meinen. Beim Hantieren mit dem Notebook können die verwendeten Kunststoffbauteile durchwegs überzeugen. Sowohl haptisch als auch hinsichtlich Verarbeitung lässt das Toshiba Satellite L350 keine Kritik zu, speziell wenn man den Preis des Notebooks von gerade einmal 619.- im Hinterkopf behält.
Ein weiterer Pluspunkt des Satellite L350 ist sein robustes Chassis, welches sowohl einwirkende Druckkräfte als auch mögliche Verwindungen auf ein Minimum reduziert. Größere mögliche Verformungen unter Druck sind lediglich beim Displaydeckel festzustellen. Ein einfacher Test, der speziell oftmals gewichtige größere Notebooks gehörig in Probleme bringt bestätigt diesen Eindruck: Packt man das Satellite L350 an seiner Vorderkante an und hebt es von der Tischplatte ab, werden kaum Verformungen auffällig. Dies gilt auch für diverse Knarrgeräusche, die praktisch ausbleiben.
Die Displayscharniere machen optisch einen passablen Eindruck, können jedoch ein leichtes Nachwippen des Bildschirmes bei der Veränderung des Öffnungswinkels nicht verhindern. Beim stationären Einsatz des 17-Zöllers sollte sich daraus keine Benachteiligung ergeben. Das Display verfügt außerdem über einen Doppelhaken Verschlussmechanismus, der das Display im zugeklappten Zustand verriegelt. Dies stellt vor allem beim Transport des Gerätes eine wichtige Sicherung dar.
Keine Überraschungen bringen die gebotenen Anschlüsse am Toshiba Satellite L350 mit sich. Rund um das 17-Zoll Gehäuse verteilen sich eine Reihe an Basic-Ports. Dabei handelt es sich insgesamt um drei USB 2.0 Ports, LAN und Modem Anschluss, einen VGA Ausgang zum Anschluss eines externen Monitors bzw. Beamers sowie einen Mikrofon- und einen Kopfhöreranschluss.
Die gebotenen Ports findet man in erster Linie an der linken und rechten Gehäuseseite, wobei die Lage der USB-Ports relativ weit vorne an den Seitenkanten, nicht unbedingt als optimal zu beurteilen ist. Die Audio Buchsen wurden an der Vorderkante im zentralen Bereich positioniert, das zwar einer Verwendung für Kopfhörer oder eines Headsets entgegen kommt, sich bei einer Verbindung mit einer bestehenden Hi-Fi Anlage aber als eher ungünstig erweist.
Verzichten muss man auch auf einen Cardreader, der mittlerweile gerade bei Consumer Notebooks zum Standard geworden ist, und bei der Datenübertragung von Digital Kameras und Handys wertvolle Dienste leisten kann, da Verbindungskabel damit überflüssig werden. Aushilfe könnte in dieser Hinsicht der gebotene ExpressCard Steckplatz bieten, welcher sich mit einer Reihe von Erweiterungsmodulen, wie eben beispielsweise auch einem Cardreader bestücken lässt.
Hinsichtlich Kommunikation bietet das Toshiba Satellite L350 10/100 Mbps Ethernet (Realtek RTL8102E) und ein WLan Modul Standard b/g zur drahtlosen Kommunikation im Netzwerk (Realtek RTL8187B Wireless 802.11b/g). Für die Nostalgiker unter den Internet Usern verfügt das L350 außerdem über ein integriertes 56k Modem.
Als Hardware Diebstahlsicherung verfügt das Satellite L350 über ein Kensington Schloss an dem man das Notebook, das richtige Equipment vorausgesetzt, an besonders schwere oder unbewegliche Gegenstände ketten kann.
Ansonsten darf sich der User noch über 24 Monate Herstellergarantie inklusive Vor-Ort Abholservice freuen. Nicht ganz so erfreulich fallen die zahlreichen vorinstallierten Programme aus, die in ihrer Mehrzahl als eher wenig hilfreich zu bezeichnen sind. Als durchaus brauchbar kann aber die vorinstallierte DVD Software, Works 8.5 sowie die Toshiba Kommunikations- und Netzwerksoftware bezeichnet werden. Als Betriebssystem kommt Microsofts Windows Vista Home Premium zum Einsatz.
Ein großer Vorteil der größeren 17 Zoll Notebooks ist vor allem die Möglichkeit bei den Eingabegeräten, allen voran der Tastatur, wesentlich großzügiger zu agieren und damit auch dem Konsumenten hinsichtlich Übersicht und Bedienungskomfort entgegen zu kommen. Toshiba nutzt diese Chance durchaus aus, und bietet neben einem gut strukturieren Layout auch einen zusätzlichen Nummernblock zur raschen Zahleneingabe an.
Auch bei der Tastengröße gibt es kaum etwas auszusetzen. Lediglich die zweizeilige Enter Taste ist aufgrund des Nummernblocks um eine Spur schmäler ausgefallen als üblich. Auch in ihrer Bedienung kann die Tastatur mit einem durchaus guten Tippgefühl mit markantem Druckpunkt und angenehmer Geräuschkulisse punkten. Aufgefallen ist auch die englische Tastenbeschriftung. So wird etwa aus Entfernen und Einfügen DEL (Delete) und INS (Insert) bzw. aus Strg. CTRL (Control) - mit unter etwas gewöhnungsbedürftig aber grundsätzlich unproblematisch da sich alle Tasten an den intuitiv richtigen Plätzen befinden.
Das Touchpad lässt sich wie auch die Tastatur ohne Probleme bedienen und verfügt über eine angenehm gleitende Oberfläche.
Das 17 Zoll Display mit der klingenden Bezeichnung „Toshiba TruBrite WXGA+ TFT High Brightness Display“ verfügt über eine Auflösung von 1440x900 Pixel. Damit wird eine etwas größere Arbeitsfläche als bei den im 15.4 Zoll Segment häufig anzufindenden WXGA Panels mit 1280x800 Pixel geboten. Der Hinweis TruBrite bezeichnet die spiegelnde Glare Oberfläche des Displays, welche zwar für leuchtende und kräftige Farben sorgt, aber auch störende Spiegelungen und Reflexionen bei ungünstigen Lichtverhältnissen mit sich bringt.
Unsere Messung der Displayhelligkeit steht etwas im Kontrast zur Bezeichnung „High Brightness Display“. Mit einer maximal gemessenen Helligkeit von 170.4 cd/m² im zentralen Displaybereich positioniert sich das Panel eher im durchschnittlichen Bereich. Mit einer minimal gemessenen Helligkeit von 149.1 cd/m² im linken unteren Messquadranten erreicht das Display eine überaus gute Ausleuchtung von 87.5%.
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Ausleuchtung: 88 %
Kontrast: 196:1 (Schwarzwert: 0.87 cd/m²)
Durchschnittlich fällt auch das Ergebnis des maximal möglichen Kontrastes aus. Mit 196:1 bei einem Schwarzwert von 0.87 cd/m² liegt das Toshiba Satellite L350 im Mittelfeld vergleichbarer Geräte. Subjektiv könnte das dargestellte Bild trotz des Glare Panels hinsichtlich Farbdarstellung etwas knackiger sein.
Mit den gemessenen Helligkeitswerten und der spiegelnden Displayoberfläche eignet sich das Satellite L350 kaum zum Einsatz im Freien.
Die möglichen Blickwinkel des Displays sind im horizontalen Bereich als ausreichend zu beschreiben. Bei einem besonders flachen Blickwinkel kommt es allerdings zu Beeinträchtigungen durch Spiegelungen an der Displayoberfläche. Im vertikalen Bereich sind die gebotenen Sichtbereiche deutlich enger als im horizontalen Bereich. Hier reichen schon kleinere Abweichungen vom Idealwinkel aus, um störende Veränderungen am Display zu provozieren.
Im Preissegment weit unter 1000.- Euro wird auch die Wahl eines preiswerten Prozessors zur kniffligen Aufgabe. Während bei vielen Notebooks in diesem Preissegment verstärkt AMD CPUs zum Einsatz kommen, die offenbar etwas preiswerter als vergleichbare Intel Chips sind, bietet das Satellite L350-153 dennoch eine CPU des dominierenden Herstellers. Besonders dabei ist vor allem, dass es sich bei der eingesetzten CPU sogar um einen Zweikern Chip handelt, basierend auf einer abgespeckten Version der Intel Core (2) Duo Chips.
Mit einer Taktrate von 1.86 GHz, 1MB L2-Cache und 533 MHz FSB kann die CPU zwar nicht mit aktuellen Prozessoren der Penryn Palette mithalten, bietet aber dennoch die Möglichkeit zwei Tasks parallel abzuarbeiten, und verfügt mit seinen Energiesparfunktionen auch über einen deutlichen Vorteil gegenüber deutlichen Vorteil gegenüber der Celeron M Serie, die ohne Speedstep und mit nur einem Kern auskommen müssen.
Um Grafik-Belange kümmert sich der integrierte Intel GMA X3100 Chip. Dieser ist vor allem darauf ausgelegt um Basisfunktionen wie etwa Office, Internet und DVD Wiedergabe zu meistern. Für einen verstärkten Einsatz im Grafik und Gaming Bereich eignet sich diese Grafiklösung jedoch nicht. Dies macht auch der 3D Mark 2005 Benchmarkvergleich deutlich. Mit erreichten 737 Punkten ordnet sich das Toshiba Satellite L350 im Bereich anderer Office-Notebooks, weit entfernt der spielefähigen Multimediaklasse ein.
Im Test der Anwendungsperformance mittels PC Mark 2005 Benchmarktests erreichte das L350 immerhin 3607 Punkte. Damit liegt das Notebook zwar knapp hinter Konkurrenten mit etwas leistungsstärkeren CPUs, kann sich aber auch gleichzeitig deutlich vor vergleichbare Modelle mit Celeron CPU setzen.
Auch die im Cinebench R10 erreichten Ergebnisse unterstreichet die in Anbetracht des Preises des Gerätes passable Performance. Nichts desto trotz sollte man sich aber dennoch im klaren darüber sein, dass das Satellite L350 ausschließlich für Basisanwendungen im Office Bereich konfiguriert ist, und bei komplexeren Aufgaben schnell an seine Grenzen stoßen wird.
Das Satellite L350-153 verfügt außerdem über insgesamt zwei Gigabyte Arbeitsspeicher (2x1024 MB) vom Typ DDR2 PC5300. Damit sollte es im gemäßigten Office Betrieb auch zu keinem Engpass kommen.
Überaus großzügig fällt der verbaute Massenspeicher aus. Mit einer Bruttokapazität von immerhin 320 Gigabyte bietet die Toshiba MK3252GSX Harddisk reichlich Platz für ihre Foto, Audio- und Videosammlung. Punkten konnte der verbaute Massenspeicher mit einem guten Abschneiden hinsichtlich Übertragungsraten im HDTune Benchmarktest. Etwas über dem Durchschnitt liegt die Zugriffzeit mit 19.3 Millisekunden.
3DMark 05 Standard | 737 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 05 Standard | 3607 Punkte | |
Hilfe |
Cinebench R10 | |||
Einstellungen | Wert | ||
Shading 32Bit | 601 Points | ||
Rendering Multiple CPUs 32Bit | 3257 Points | ||
Rendering Single 32Bit | 1760 Points |
Lautstärke
Der Lüfter lief während des Tests ununterbrochen - auch ohne Last, im anspruchslosem Office Betrieb. Positiv kann man aber anmerken, dass sich das Lüftergeräusch aufgrund seiner niedrigen Frequenz stets nur im Hintergrund befindet und auch nicht wirklich störend wirkt.
Überraschend war jedoch, dass selbst unter Last lange Zeit keine Veränderung der Geräuschkulisse zu beobachten war. Erst nach konsequenter Auslastung aller zur Verfügung stehender Ressourcen konnte eine kleine Erhöhung der Lautstärke festgestellt werden.
Temperatur
Das Gehäuse des Toshiba Satellite L350 hat mit den verbauten Hardwarekomponenten offenbar keine Probleme, egal ob man diese nun fordert oder nicht. So hielt sich neben den Geräuschemissionen auch die Oberflächentemperatur des Gehäuses stets im grünen Bereich. Dies gilt sowohl für die Unterseite der Baseunit mit einer Höchsttemperatur von 36.7°C als auch für die Oberseite mit maximal gemessenen 34.3 °C.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 34.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 36.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 34.3 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-6.6 °C).
Lautsprecher
Die Qualität der Soundwiedergabe passt gut zur preislichen Positionierung des Notebooks. Wiedergegebene Musik klingt etwas dünn und verhalten, für anspruchslosen Musikkonsum sind die Speaker aber durchwegs zu gebrauchen. Leider verfügt das Gerät über kein optisches Feedback am Display bei der Justierung der Lautstärke.
Ausgestattet mit einem 4000 mAh (43.2 Wh) Lithium-Ionen Akku erreichte das Satellite L350 im BatteryEater Readers Test bei aktivierten maximalen Stromsparmaßnahmen eine maximale Laufzeit von rund 240 Minuten, ein durchaus gutes Ergebnis.
Unter Last im BatteryEater Classic Test war allerdings bereits nach 70 Minuten Feierabend und das Gerät musste wieder zurück an die Steckdose.
Im gemäßigten Officebetrieb ist damit durchaus mit einer Laufzeit von zwei bis drei Stunden zu rechen.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 26 / 36 / 38 Watt |
Last |
58 / 66 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Die Konkurrenz im preiswerten Einsteigerbereich der Office Notebooks ist groß, dennoch schafft es das Toshiba Satellite L350 sich als wertiges Office Gerät mit Desktop Replacement Ambitionen zu positionieren. Speziell das robuste und überaus sauber verarbeitete Gehäuse trägt zu einem insgesamt positiven Eindruck bei.
Bei vielen Aspekten des Tests ist eine hohe Gewichtung des Preises des Notebooks zu spüren, wie etwa bei der Anschlussausstattung. Mit insgesamt drei USB Ports, einem VGA Ausgang sowie Buchsen für Kopfhörer und Mikrofon bietet das L350 nur das Notwendigste.
Ganz und gar nicht geizig präsentiert sich die Tastatur des Gerätes. Ausgestattet mit einem zusätzlichen Nummernblock für schnelle Zahleneingabe und einem besonders übersichtlichem Tastaturlayout kommen auch Vielschreiber voll auf ihre Kosten.
Das Display gibt sich durchschnittlich und ist für einen Office Einsatz durchaus zu gebrauchen. Einen leichten negativen Beigeschmack verursacht dabei aber die spiegelnde Displayoberfläche als auch die relativ engen gebotenen Blickwinkel.
Auch die Hardwareausstattung orientiert sich ganz an den Grundbedürfnissen für einen anspruchslose Office Einsatz. Dennoch, die Dual-Core CPU sowie die verhältnismäßig große Festplatte mit einer Kapazität von sage und schreibe 320 GB stellen einen nicht zu verachtenden Mehrwert zu diversen Konkurrenzmodellen dar.
Für das L350 sprechen auch die vertretbaren Geräusch- und Hitzeemissionen sowie eine durchaus brauchbare Akkulaufzeit im energiesparenden Betrieb.
Für Liebhaber von großen Displays auf der Suche nach einem Notebook für anspruchslose Internet und Office Arbeiten, ist das Satellite L350 von Toshiba durchaus eine interessante Option. Für einen Preis von etwas mehr als 600.- Euro bekommt man mit ihm ein grundsolides Gerät, welches sich ohne unnötigen Schnickschnack auf die wesentlichen Dinge konzentriert.
Wir bedanken uns bei der Firma MediaMarkt Wels, die uns freundlicherweise das Testgerät zur Verfügung gestellt hat. Hier können Sie das Gerät auch erwerben.