Kurztest HP Pavilion HDX9130EG Notebook
Multimediatalent.
Das HP Pavilion HDX 9130 EG ist in vielerlei Hinsicht ein echter Hingucker. Sein Gehäuse im Dragon-Design und durchgehend (bis auf die Unterschale) in Hochglanz gehalten, weisen bereits äußerlich darauf hin, dass dieses Notebook einiges zu bieten hat. Ausgestattet mit der Intel Centrino Core 2 Duo CPU ein leistungsstarkes Multimediatelent, welches durch die ATI HD2600XT Grafikkarte zu vielem bereit steht, was das Herz grafisch begehrt. Eine runde Sache wie wir meinen, wenn auch eine schwere.
Mit dem HDX9130EG schuf der amerikanische Hersteller Hewlett-Packard einen Multi-Media-Riesen, der in vieler Hinsicht keine Wünsche offen lässt. Punkto Gehäuse und Design steht das 7.05 kg Desktop-Replacement-Notebook zwar in alle Richtungen funkelnd, jedoch schwer und behebig auf dem Schreibtisch. Sein (bis auf die Unterschale) durchgehender Hochglanzauftritt verschafft ihm jedoch gegenüber seinen Kollegen klaren Design Vorteil.
Die Gestaltung in Hochglanzlook und HP-Dragon-Design bringt dem Notebook aber leider das Problem, dass jede Verunreinigung vom Fingerabdruck bis zum Staubkörnchen sofort zu sehen ist.
Hinsichtlich Verarbeitung ist festzuhalten, dass an der Oberkante des Displaycovers es außerdem im Bereich der Webcam zu ungleichen Materialstößen kommt.
Herausragendes, wenngleich auch gewöhnungsbedürftiges Detail des HDX9130EG ist die Klapptechnik des Displays. So bringt diese eigenwillige Lösung die Option, den Bildschirm zurückzuneigen, ohne dass er sich dabei von den Augen entfernt. Der Klappvorgang selber erscheint uns jedoch etwas umständlich, zumal einerseits die Schaniere zu schwergängig sind und zu nahe beieinander liegen, was eine hohe Verwindungsanfälligkeit zur Folge hat, die der Lebensdauer sicher nicht zuträglich ist.
Andererseits bedarf es vor allem beim Aufklappen des Displays gewisser Übung. Die beiden Gummischoner, die Verkratzungen verhindern sollen, sind unserer Ansicht nach zu klein ausgeführt und somit passiert es rasch, dass es an der wenig verzeihenden Baseunit schnell zu unangenehmen Beschädigungen und Kratzern kommt.
Hinsichtlich der Konnektivität, also der Möglichkeit, externe Geräte an den HDX9130EG anzuschließen, lässt der HP-Riese nur wenig zu wünschen übrig. Angefangen mit seinen vier USB 2.0 Anschlüssen über einen 4-pin Feuerdraht (IEEE 1394) bis hin zu einem HDMI-Port zur Übermittlung volldigitaler Audio- und Videodaten ist alles verbaut, was man zum vernünftigen Arbeiten braucht. Ein eSata – Anschluss, der es ermöglicht, externe Festplatten über das schnellere SATA – Format an das Notebook anzuschließen, reiht sich ebenfalls in die Anschlusspalette ein.
Neben all dem kann man den HP Pavilion HDX auch noch via ExpansionPort an eine Docking Station anschließen. Punkto Audio und Video ist ebenfalls einiges los: Abgesehen von dem in dieser Klasse bereits zum Standard gewordenen VGA-Anschluss und dem S-Video TV-Ausgang, einem Mic-Eingang, dem Antennenanschluss und dem Kopfhörerausgang sind aber vor allem die Konfigurationsanschlüsse für die externen Lautsprecher erwähnenswert: Hinten, Mitte/Unten, Vorne … mit der mitgelieferten Fernbedienung, die über die Infrarot-Schnittstelle Verbindung zum Notebook aufnimmt, wird der HDX zum Hi-Fi-Anlagen- Ersatz.
Auf Grund der Größe der Baseunit findet man am HDX9130EG neben der in Standardausführung gehaltenen Eingabetastatur auch noch einen Ziffernblock, der das Schreiben doch um einiges erleichtert. Die Tasten lassen sich leicht drücken, klappern nicht und wirken sehr gut ausgeführt.
Über den Funktionstasten angeordnet findet man blau leuchtende, berührungssensitive Zusatztasten zur Soundsteuerung sowie zum Aktivieren/Deaktivieren der Wireless-LAN Funktion. Dieses Design-Detail wirkt auf der Hochglanzoberfläche sehr effektvoll. Der Fingerprintreader ist ebenfalls in dieser Tastenleiste zu finden.
Links neben der Standardtastatur ist die IR-Fernbedienung eingebettet. Zum Eindocken wird sie einfach in die Halterung gedrückt, zum Entriegeln und Entnehmen wird ein kleiner mechanischer Entriegelungshebel bedient, der unserer Ansicht nach eher billig wirkt und darüber hinaus ergonomisch nicht einfach zu bedienen ist. Die Fernbedienung springt nicht einfach heraus sondern es muss noch mit dem (hoffentlich ausreichend langen) Fingernagel nachgeholfen werden. Eine Idee mit Verbesserungspotential.
Überhaupt entzieht sich uns die Kenntnis, warum nicht auf den Einbau dieses Zusatzgerätes gänzlich verzichtet wurde, ist doch ein Desktop-Replacement nicht gerade dazu geeignet, ihn im Kaffeehaus auszupacken oder gar in einem Flugzeug. Unser Mitgefühl gilt in diesem Fall dem Sitznachbar. Es hätte also durchaus gereicht, die Fernbedienung ohne Einbau dem Gerät beizulegen.
Trotzdem empfinden wir die Fernbedienung als praktisches Equipment, das die Bedienung des Gerätes einfach und vor allem komfortabel werden lässt.
An der Unterseite der Tastatur findet sich das Touchpad mit abgesetztem vertikalem Scrollpad und zwei Bedientasten. Erwähnenswert ist jedenfalls, dass sich das Touchpad durch einen eigenen Schalter einfach aktivieren/deaktivieren lässt, was ein Herumsuchen in der Systemsteuerung unnötig werden lässt.
Das sehr übersichtliche 20,1’’ WSXGA+ High Definition Ultra BrightView Widescreen Display mit seiner maximalen Auflösung von 1680x1050 Pixel ist sowohl für grafische Anwendungen als auch fürs Fernsehen am Notebook auf jeden Fall geeignet. Leider spiegelt es sehr stark, was während des Tests sehr störend wirkte.
Die Helligkeitsmessung ergab überdurchschnittlich gute Werte, von 237 cd/m² im oberen mittleren Displaybereich bis zur minimalen Helligkeit von 175.9 cd/m² an der rechten Seite des Displays, was eine Ausleuchtung von unterdurchschnittlichen 74.2% bedingt. Der Schwarzwert lag im Test bei 0.21 cd/m². Der maximal mögliche Kontrast kann somit mit einem Verhältnis von außerordentlich guten 1129:1 angegeben werden - ein hervorragender Wert.
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Ausleuchtung: 74 %
Kontrast: 1029:1 (Schwarzwert: 0.21 cd/m²)
Hinsichtlich Blickwinkelstabilität hat man weder bei rückwärts geneigtem Display als auch beim nach-vorne-Kippen um 45° Probleme. Die Farben bleiben gut erhalten und der Arbeitsbereich bleibt ausreichend groß. Auch die horizontalen Blickwinkel sind als gut zu bezeichnen. Die Abweichung vom idealen Blickwinkel im vertikalen Bereich lässt jedoch erkennen, dass bei besonders flachen Blickwinkeln mit einer Überstrahlung des Bildes zu rechnen ist.
Unser Testsample war mit einer Intel Core 2 Duo T7500 CPU, 2.2 Ghz, ausgestattet, was sich hinsichtlich Leistung als durchaus gute Wahl erwies. Hinsichtlich Grafik ist das Multimedia-Gerät mit einer ATI Mobility Radeon HD 2600 XT ausgestattet, die über dedizierte 256 MB Video Memory vom Typ GDDR3 verfügt.
Bei den durchgeführten Benchmarktests überzeugte der HDX mit sehr guten Ergebnissen. So erreichte der HDX beim 3DMark 2005 von Futuremark eine Punktezahl von 9008, die sich durchaus sehen lassen kann. Beim 3DMark 06 erreichte unser Testgerät 4264 Punkte. Damit positioniert sich das Notebook in etwa auf einer Ebene mit vergleichbaren 17“ DTR Notebooks mit Geforce 8700M GT Grafik.
Alternativ zur getesteten Ausstattung bietet HP mittlerweile auch die Modellvariante CH326EA mit Intel Penryn CPU (T9300, 2.5 GHz, 6MB L2-Cache) und Geforce 8800M GTS Grafik von nVIDIA. Damit erfährt das HDX eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zur getesteten Variante und eignet sich dann auch noch besser zum Gaming Einsatz. Weitere Informationen zur nVIDIA Geforce 8800M GTS Grafikkarte finden Sie in unserem Vergleich mobiler Grafikkarten.
Im obendrein durchgeführten Doom3 Benchmark Test kann festgehalten werden, dass in jeder Konfiguration aufgrund der hohen erreichten Framerate ein flüssiges Spielen möglich ist. Etwas ältere Games stellen damit kein Problem für das HDX dar. Aufgrund des Leistungsniveaus der ATI HD2600 XT Grafik auf dem Level der Geforce 8700M GT kann für aktuelle Games gefolgert werden, dass diese zwar alle laufen sollten, bei Details und Auflösung jedoch Einschränkungen in Kauf genommen werden müssen. Speziell DirectX10 Spiele liegen bei hohen Detailstufen außerhalb sinnvoller erreichbarer Frameraten. Hier hilft nur die HDX Version mit 8800M GTS Grafik.
Bezüglich Festplatte war unser Gerät mit zwei 160GB Platten von Toshiba (TOSHIBA MK1637GSX) mit einer Geschwindigkeit von 5400 U/min ausgestattet, die insgesamt mit einer Kapazität von 320GB für genügend Platz für Ihre Video- und Audiosammlung bieten. Im HDTune Test bestand sie mit durchschnittlichem Ergebnis: Durchschnittliche Zugriffszeit: 17.4 sec, durchschnittliche Übertragungsrate 36.4 MB/sec.
Cinebench R10 | |||
Einstellungen | Wert | ||
Shading 32Bit | 3387 Points | ||
Rendering Multiple CPUs 32Bit | 4239 Points | ||
Rendering Single 32Bit | 2313 Points |
3DMark 05 Standard | 9008 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 4264 Punkte | |
Hilfe |
Doom 3 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1024x768 | Ultra, 0xAA, 0xAF | 102.3 fps | |
800x600 | High, 0xAA, 0xAF | 137.4 fps | |
640x480 | Medium, 0xAA, 0xAF | 150.3 fps | |
640x480 | Low, 0xAA, 0xAF | 149.4 fps |
Lautstärke
Trotz seiner Leistung war das Pavillion HDX vom subjektiven Empfinden nahezu geräuschlos, der Lüfter war auch bei den Benchmarkdurchläufen kaum zu hören. Angenehmes Arbeiten und vor allem das Genießen diverser Multimediaanwendungen, für die dieses Notebook ja ausgelegt ist, ist somit garantiert, ohne dabei ständig ein tinnitusartiges Summen im Ohr zu haben.
Temperatur
Dem doch sehr kompakten Gehäuse des HP HDX9130EG und einem gut durchdachten Durchlüftungskonzept verdanken wir es, dass die Temperaturverteilung nicht nur gleichmäßig, sondern auch nicht unangenehm spürbar ist. Weder auf der Ober- noch auf der Unterseite liegt sie über Körpertemperatur. 35,7°C an der Oberseite und 37.0° an der Unterseite machen das Gerät zu einem angenehmen Arbeitsutensil, bei dem man während des Arbeitens zumindest wegen der Wärmeabstrahlung nicht ins Schwitzen gerät.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 35.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 37 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 35.7 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (-6.8 °C).
Sound
Gerade bei einem Multimedia-Notebook, das, wie oben bereits erwähnt, ob seiner Optionen zu einem Hi-Fi-Ersatz werden könnte, legen wir beim Sound besonders hohes Augenmerk auf die Klangfarbe und auf eventuelles Übersteuern oder Rauschen.
Beim Testsample kann jedoch ohne Übertreibung gesagt werden, dass der Klang, der durch die beiden Lautsprecher am Display und den Subwoofer zu hören ist, nicht nur eine reine akustische Botschaft sondern echtes Hörerlebnis darstellt, das auch für anspruchsvoll weiche Klassik oder stählernen Hardrock genügend Ressourcen hat und dabei auch bei hoher Lautstärke keine Probleme hat.
Ein Arbeitstier mit einem Display wie diesem, W-LAN, Soundsystem und Fernbedienung benötigt als sinnvolle Ergänzung einen entsprechend guten Akku. Unser Testgerät war mit einem 9-cell Li-Ion Akku mit 10.8V und 83Wh ausgestattet. Man wird ob seines Gewichtes und der damit eingeschränkten Mobilität zwar kaum in die Verlegenheit kommen, den HP ohne Netzteil betreiben zu müssen, sollte jedoch ein Stromausfall die Arbeit zu unterbrechen versuchen, hat man zumindest bei gemäßigter Leistung noch ausreichend Zeit, seine Arbeit noch gemütlich zu sichern oder sich den Überlängenschinken Titanic fertig anzusehen, bevor das tiefe Schwarz der See dem tiefen Schwarz des Displays weicht.
Für einen vollständigen Durchlauf der Akkutests stand das Testsample leider nicht lange genug zur Verfügung. Die Leistungsaufnahme lag im Idle-Betrieb durchschnittlich bei 51 W, unter Last im Benchmarktest brachte er diesen aber rauf auf 151 W Spitze.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 37 / 51 / 65 Watt |
Last |
101 / 136 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Der HP HDX 9130EG hat in nahezu allen Tests passabel abgeschlossen. Vor allem was seinen Einsatz als Desktop Replacement Notebook angeht steht er einem solchen um nichts nach, preislich liegt er zwar deutlich über einem vergleichbar ausgestatteten Desktop-PC, bietet aber trotz stattlicher Abmessungen ein Minimum an Mobilität. Das Design kann sich sehen lassen wobei vor allem dem innovativen Display Klappmechanismus die besondere Aufmerksamkeit gilt. Dennoch, der praktische Test zeigte, dass speziell die Scharnierlösung noch eine Reihe von Verbesserungen vertragen könnte.
Die Eingabegeräte erfüllen die Ansprüche, die man an sie stellt, durch das Platzangebotes an der Baseunit findet auch ein Zifferblock noch Platz. Der leise Tastenanschag und die gute Eindrucktiefe bei doch ausreichendem Widerstand erleichtern das Schreiben, ein Touchpad mit separaten Tasten dient im Notfall als Mausersatz.
Das hochreflektierende Display mindert den Spaß bei einer eventuellen Anwenung im Freien, durch sein hohes Eigengewicht ist jedoch der Pavilion dafür ohnehin nicht sehr gut geeignet. Die Farben des WSXGA+ Displays leuchten und sind knackiger als bei vergleichbaren Modellen anderer Marken. Die Blickwinkelstabilität lässt einen großen Arbeitsbereich zu, auch die Abweichung vom idealen Blickwinkel lässt den Mitseher das Bild noch in guten Farben und ausreichend Kontrast betrachten.
Leistungsmäßig steht der HDX9130EG gut da, er hat durch seine CPU in Kombination mit seinem Arbeitsspeicher genügend Power für sein Arbeitsspektrum. Besonders die niedrigen Emissionen sind in diesem Zusammenhang erwähnenswert.
Als tragbares Notebook der Klasse „eben mal schnell im Caféhaus ausgepackt“ ist dieses HP-Notebook wohl eher ungeeignet, da sich sowohl sein hohes Gewicht als auch sein spiegelndes Display limitierend auf einen solchen Einsatz auswirken.
In Summe kann jedoch durchaus von einem innovativen und Akzente setzenden Gerät gesprochen werden, welches den Benutzer vor allem durch seine komfortable Bedienbarkeit, sein ansprechendes Design und seine umfassenden Anschlussmöglichkeiten überzeugen kann.
Wir bedanken uns bei der Firma MediaMarkt Wels, die uns freundlicherweise das Testgerät zur Verfügung gestellt hat. Hier können Sie das Gerät auch erwerben.