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Kurztest Fujitsu Esprimo Q1510 Mini PC

Von: Tobias Winkler 07.06.2010

Mac Mini Alternative?

Seit mehreren Jahren hat Fujitsu mit der Esprimo Q-Serie einen ähnlich kleinen Mini-PC im Angebot wie Apples Mac Mini. Wir haben uns die aktuell runderneuerte Serie  angesehen und zeigen, für wen ein solches Gerät interessant sein könnte.

Fujitsu bietet die aktuellen Modelle derzeit in 4 verschiedenen Konfigurationen, die sich hauptsächlich hinsichtlich CPU, Betriebssystem, Laufwerke und RAM-Ausstattung unterscheiden. Das Top-Modell Q9000, für ca. 900,- Euro, bietet Core i5-520M inkl. Intel HD Graphics, Blu-Ray (lesen), 500GB Festplatte, Windows 7 Professional / XP und 4GB RAM. Unser Q1510 Testmodell ist die günstige Einstiegskonfiguration für 555,- Euro, mit Intel Celeron P4500 (DualCore, 1,86 Ghz), Intel HD Graphics, 320 GB 2,5“ Festplatte, 2GB DDR3 RAM und Windows 7 Home Premium 64bit.

Technische Daten

Gerät Fujitsu Esprimo Q1510
CPU + Grafik Intel Celeron P4500 / Intel HD
RAM 1x 2GB DDR3 (1 Steckplatz frei)
Festplatte Hitachi HTS545032B9A
Kapazität, Cache, U/min 320GB, 8MB, 5400
Schnittstellen 6x USB/ 1x eSata/ Cardreader
Display DVI/ HDMI
Maße 165 (B) x 168 (T) x 57 (H) mm
LAN/ W-LAN Gigabit-LAN / n.v.
Sonstiges Maus, Fernbedienung
Audio in/out, SPDIF
Betriebssystem/ Software Windows 7 HP 64bit
Preis (Straße) ca. 550,- Euro

Gehäuse

Das Gehäuse ist mit 165 x 168 x 57 mm und 1,27 kg Testgewicht ähnlich kompakt wie das des Mac Mini. Der schwarze Kunststoff mit abgesetztem Metallrahmen, aus dem das eckige Gehäuse besteht, bietet optisch und haptisch zwar wenig reizvolles, überzeugt aber mit einer insgesamt guten Stabilität. Nicht so toll finden wir die nicht bündig abschließenden Schnittstellen an der Gehäusefront, die einen unschönen Einblick in die Technik erlauben und die wenig pflegeleichten schwarzen Hochglanzoberflächen.

Ausstattung

Gute Anschlussausstattung mit guter Verteilung
Gute Anschlussausstattung mit guter Verteilung

Auf Anhieb gefällt die Schnittstellenverteilung, die sich nicht nur auf die Rückseite beschränkt. Frontseitig finden wir so neben dem obligatorischen Slot-in Multi DVD+-R Laufwerk gut erreichbar zwei USB-Anschlüsse (29,2 MB/s), den Card-Reader (SD 19 MB/s) und den Netzschalter. An der Rückseite wurden Gigabit-LAN, eSata (88,4 MB/s), 4 weitere USB-Anschlüsse, DVI, HDMI, Audio (inkl. S/PDIF), Netzanschluss und die Kensington-Vorbereitung integriert. Auf W-LAN und Bluetooth muss man in der Basisausstattung verzichten.

Als Betriebssystem bekommt man Windows 7 Home Premium 64 bit geliefert und eine Herstellergarantie gewährt Fujitsu zwei Jahre lang. Zusätzlich befinden sich eine Maus und eine Multimedia-Fernbedienung im Lieferumfang. Leider ist der passende Empfänger wenig elegant nicht im Gehäuse integriert, sondern als USB-Erweiterung extern anzustecken.

Leistung

Im Gehäuse des Mini-PC finden wir ausschließlich Notebook-Komponenten. Als Basis dient der Intel HM55 Chipsatz, der mit einem Intel Celeron P4500 (1,86 Ghz, Dualcore, Arrandale, kein Hyperthreading, kein Turbo Boost) Prozessor und integrierter Intel HD Grafik bestückt ist. 2 GB DDR-3 1066 Mhz RAM sind eingebaut, ein zweites Modul kann im noch freien Speicherplatz eingesetzt werden. Maximal sind 8 GB (2x 4 GB) möglich.

Die 320 GB Festplatte von Hitachi dreht mit 5400 U/min, ist ausreichend schnell (durchschnittlich 53,1 MB/s)und bietet für viele Aufgaben genügend Speicherplatz. Wer mehr benötigt, kann entweder zu einer der besser ausgestatteten Varianten greifen oder per schnellem eSata den Speicherplatz extern erweitern.

Die Systemleistung liegt im erwarteten Bereich und bescheinigt dem Esprimo Q1510 gute Office-Qualitäten. Die Anwendungsleistung, die wir unter anderem mit dem Benchmark PC-Mark Vantage (3297 Punkte) getestet haben, ist gut und bietet für übliche Office-, Internet-, Kommunikations- und auch gängige Bildbearbeitungsaufgaben genügend Leistungsreserven. Stichprobenartige Gegentests mit Photoshop Elements 7, Open Office 3.1 und Skype haben diesen Eindruck bestätigt.

CPU-lastige Aufgaben wie Konvertierungen, Rendern usw. sind durchführbar, erfordern aber teilweise mehr Geduld, als wir dies von stärkeren Core ix Prozessoren her kennen. Per iTunes konvertierte die Intel Celeron P4500 Recheneinheit beispielsweise MP3-Songs in 22,5-facher Geschwindigkeit ins AAC-Format.

Die integrierte Intel HD Grafikeinheit, ist wie gehabt für aktuelle 3D-Spiele nicht geeignet. Lediglich ältere und wenig anspruchsvolle Titel sollten bei reduzierten Einstellungen spielbar sein. Für die Full-HD Videowiedergabe verfügt der Grafik-Chip über genügend Leistungsfähigkeit und spielte auch alle unsere Testvideos von der Festplatte ruckelfrei ab. Über HDMI wurden die Filme sauber inklusive Ton auf einen LCD-Fernseher übertragen. Per Laufwerk abgespielte DVD-Filme brachten keine auffällig lauten Laufwerksgeräusche zu Tage und wurden stets vom Gehäuselüfter übertönt. Mit der passenden Software und der beiliegenden Fernbedienung lässt sich so günstig eine Multimediazentrale einrichten.

Messergebnisse

Schnittstellen USB/eSata/ SDHC 29,2/ 88,4/ 19 (alle in MB/s)
Dhrystone/ Whetstone 15781/ 10767
WPrime 32/ 1024 61/ 1921
Cinebench R10 64bit Single/ Multi/ OpenGL 2533/4826/1458
Cinebench R11.5 CPU 64bit 1.16
SuperPi 1M/ 2M/ 32M 24/ 56/ 1284
Wprime 32M/ 1024M 37/ 1140
PCMark Vantage 64bit 3297
HD Tune lesen (MB/s) max./ min./ Schnitt 75,9/ 14,1/ 53,1 (MB/s)
Leistungsaufnahme Idle/ Last 19,1 Watt / 41,7 Watt

Lautstärke

Die Geräuschentwicklung ist im Vergleich zu ausgewachsenen Desktop-Rechnern recht moderat, kommt aber an einen nahezu lautlosen MacMini oder sehr leise Ion Nettops wie zum Beispiel Acers Revo 3610 nicht heran. Der Lüfter rauscht ständig und kann unter Last auch schon mal recht ungemütlich werden. Als Multimediazentrale mit entsprechendem Abstand zum Nutzer ist dieser Aspekt zwar eher zweitrangig, gebraucht man den Esprimo seiner Bestimmung nach aber als Office-PC auf dem Schreibtisch, kann es auch nervig werden.

Fazit

Der Esprimo Q1510 ist ein kompakter Mini PC, der neben seinen Officequalitäten auch in der Basiskonfiguration schon gut als Medienzentrale genutzt werden kann. Der Kleine überzeugt mit ausreichender Leistungsfähigkeit, guter Schnittstellenverteilung und einem guten Preis-Leistungsverhältnis. Nicht so gut gefallen der ständig rauschende Lüfter und die ungünstig verarbeiteten Anschlüsse an der Frontseite. Mehr CPU-Leistung, Blu-Ray und kabellose Schnittstellen sind für alle die es brauchen in anderen, aber auch teureren, Konfigurationen erhältlich.

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Im Kurztest: Fujitsu Q1510
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Der anthrazit-graue Metallrahmen sorgt für eine gute Stabilität
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der sonst verwendete schwarze Hochglanz-Kunststoff zieht Fingerabdrücke und Staub regelrecht an
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Beim frontseitig positionierten Cardreader sieht man einen Teil der Platine
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zwei digitale Displayanschlüsse: DVI und HDMI
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eng aneinanderliegende Anschlüsse können von überbreiten Erweiterungen blockiert werden
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nur ein Teil der angedeuteten Lufteinlässe ist wirklich durchlässig
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kaum ein Größenunterschied zwischen Mac Mini und Q1510
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Während Apple viele "Anschluss-Exoten" bietet, wird beim Esprimo der gängige Standard bedient
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Schlichte Schönheit neben praktischem Arbeitstier
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Shortcut

Was uns gefällt

Klein, kompakt und gut ausgestattet bewältigt der Esprimo Q1510 Mini PC viele Büro- und Heimanwender-Aufgaben.

Was wir vermissen

Einen zurückhaltenderen Lüfter, hier liefert Apple mit dem Mac Mini ein nachahmenswertes Vorbild.

Was uns verblüfft

Dass die Leistungsaufnahme trotz 100% Notebook-Komponenten deutlich über der vergleichbar ausgestatteter Notebooks liegt.

Die Konkurrenz

Abgesehen von den leistungsschwachen Nettops, ist der Hauptkonkurrent Apples Mac Mini, der abgesehen von der Schnittstellenausstattung und dem nicht erhältlichen Blu-Ray Laufwerk vieles besser kann.

Autor: Tobias Winkler,  7.06.2010 (Update:  6.06.2013)