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Künstliche Darmintelligenz – KI analysiert Stuhlgang und bewertet Darmgesundheit

Das US-Start-up Thorne hat eine KI-gestützte Toilettenkamera entwickelt, die Ausscheidungen fotografiert und darauf basierend die Darmgesundheit bewertet. (Bildquelle: DallE 3)
Das US-Start-up Thorne hat eine KI-gestützte Toilettenkamera entwickelt, die Ausscheidungen fotografiert und darauf basierend die Darmgesundheit bewertet. (Bildquelle: DallE 3)
Das US-amerikanische Start-up Throne hat eine KI-gestützte Toilettenkamera entwickelt, die Stuhl- sowie Urinproben analysiert und Nutzer darüber informiert, ob sie genügend trinken oder wie ihre Verdauung auf bestimmte Lebensmittel reagiert.

Throne ist ein junges Unternehmen, bestehend aus einem Team mit fünf Mitarbeitern. Seit der Gründung im Jahr 2023 konnte das Start-up um die Geschäftsführer Scott Hickle und Tim Blumberg bereits 1,2 Millionen US-Dollar an Kapital sammeln und bietet seine Toilettenkamera mittlerweile zur Vorbestellung für 299 US-Dollar an – allerdings nur in den Vereinigten Staaten. Die ersten Geräte sollen im Frühling 2025 ausgeliefert werden. Nach der Vorbestellungsphase wird Throne das Health-Gadget für rund 500 USD-Dollar anbieten.

Die Kamera wird am Toilettenrand befestigt und nimmt Bilder von Stuhl und Urin auf. Eine von Ärzten trainierte KI analiysiert die Aufnahmen und zieht Rückschlüsse auf Darmgesundheit und Hydrationsstatus. So soll die „Klo-Kamera“ erkennen können, ob Nahrungsmittelunverträglichkeiten vorliegen, Probiotika wirken oder ausreichend getrunken wird. Die Technologie wird als „Artificial Gut Intelligence“ beziehungsweise „Künstliche Darmintelligenz“ bezeichnet. Auswerten lassen sich die Daten per App.

(Bildquelle: Throne)
(Bildquelle: Throne)

Tiefer Eingriff in die Privatsphäre

Wenn die Toiletten-Kamera in der Praxis gut funktioniert, könnte sie zur Früherkennung von Darmerkrankungen durchaus hilfreich sein. Auf der Kontraseite steht der Eingriff in die Privatsphäre der Nutzer. Niemand lässt sich gerne auf dem stillen Örtchen beobachten. Das ist auch dem Team von Throne bewusst.

Das Unternehmen verspricht, Daten zu anonymisieren und sicher per TLS 1.2-Verschlüsselung zu übertragen. Irrelevante Aufnahmen sollen automatisch gelöscht werden. Außerdem sollen Nutzer die Möglichkeit haben, ihre Daten einzusehen und eine vollständige Löschung anzufordern. Ob die Überwachung der Darmgesundheit die ständige Beobachtung in einem so intimen Bereich wie dem Badezimmer rechtfertigt, muss letztlich jeder für sich selbst abwägen.

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Autor: Marius Müller, 22.10.2024 (Update: 20.11.2024)