Krypto-Coins: 137 Mio. USD von Kunden am Laptop, doch Passwort fehlt
Gerald Cotton, Gründer und CEO von QuadrigaCX, einer Online-Kryptobörse ist am 9. Dezember im Alter von 30 Jahren während seines Auslandaufenthalts an Morbus Crohn, der gefährlichen Darmerkrankung, gestorben. Er war gerade dabei, in Indien ein Waisenhaus für Kinder in Not zu errichten. Für seine Kunden der Krypto-Börse eine katastrophale Nachricht, denn laut Coindesk hat nach seinem Tod niemand Zugriff auf wahrscheinlich knapp 137 Millionen US-Dollar, die sich im sogenannten "Cold Storage" befinden.
Aus Sicherheitsgründen hat Gerald Cotton nämlich den Großteil des Vermögens in den Cold Storage verschoben, also sozusagen offline auf einer Festplatte seines Laptops, durch ein Passwort geschützt vor unberechtigtem Zugriff. Im "Hot Storage" hingegen befinden sich lediglich die Krypto-Coins, die für den täglichen Zahlungsverkehr gebraucht wurden.
Nur leider hat Cotton sein Passwort für die Offline-Wallet niemanden mitgeteilt, auch seine Frau Jennifer Robertson hat gegenüber einem Gericht angegeben, dass sie zwar den Laptop von ihm besitze, aber die Zugangsdaten nicht kenne. Möglicherweise hat Cotton das Krypto-Geld auf verschiedenen Krypto-Börsen gelagert, vermutet sie. Doch der Laptop selbst ist ebenfalls verschlüsselt, ein beauftragter Sicherheits-Experte hatte bisher auch noch keinen Erfolg, diesen zu knacken.
Auf der Webseite von QuadrigaCX findet man eine kurze Erklärung dazu:
For the past weeks, we have worked extensively to address our liquidity issues, which include attempting to locate and secure our very significant cryptocurrency reserves held in cold wallets, and that are required to satisfy customer cryptocurrency balances on deposit, as well as sourcing a financial institution to accept the bank drafts that are to be transferred to us. Unfortunately, these efforts have not been successful. (Quelle: QuadrigaCX.com)
Natürlich gibt es gleichzeitig auch Gerüchte, dass Gerald Cotton seinen Tod nur vorgetäuscht habe, dies in Wirklichkeit seine Exit-Strategie war und er untergetaucht sei. Zwar existiert eine rechtsgültige Todesurkunde, manche Gläubige zweifeln allerdings an der offiziellen Variante. Eines ist jedoch klar: Es wird ein langer und nicht besonders aussichtsreicher Weg für die Kunden von QuadrigaCX werden, um ihr Vermögen wieder zurückzuerhalten.
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