Das deutsche Entwicklerstudio Crytek sah sich gezwungen, 60 Mitarbeiter zu entlassen und die Arbeiten an Crysis 4 vorerst zu pausieren. In einem offiziellen Statement auf X (ehemals Twitter) erklärte Crytek, dass die Entscheidung eine Reaktion auf die "schwierigen Marktdynamiken" sei. Man sei nicht immun gegen die aktuellen Herausforderungen der Branche, weshalb diese Maßnahmen notwendig seien, um die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens auch auf lange Sicht gewährleisten zu können.
Unter den 60 entlassenen Mitarbeitern, die rund 15 Prozent der Belegschaft ausmachen, sollen sich überwiegend Mitarbeiter der Entwicklungs- und Support-Abteilungen befinden. Die Entlassungen bei Crytek reihen sich in eine größere Krise der Spielindustrie ein. 2024 mussten bereits zahlreiche Entwickler Personal abbauen, darunter auch Studios der Gaming-Größen Microsoft und Sony. Die Ursachen für diese Krise sind vielfältig. Zu erwähnen sind vor allem steigende Entwicklungskosten und wirtschaftliche Unsicherheiten. Zudem haben viele Studios während der Pandemie stark expandiert und mussten sich nun an die veränderte Marktlage anpassen.
Crysis 4 – Zukunft ungewiss
Die Entwicklungsarbeiten an Crysis 4, das bereits 2022 angekündigt wurde, wurden offiziell pausiert. Da es in den vergangenen zwei Jahren ohnehin kaum Updates zum Titel gab, stellt sich nun die Frage, ob das Projekt überhaupt noch eine Zukunft hat. Auf Reddit wird darüber bereits heiß diskutiert. Wenngleich viele User ohnehin nicht mehr mit Crysis 4 gerechnet haben, ist die Enttäuschung dennoch groß.
Fokus auf Hunt: Showdown
Crytek setzt jetzt laut eigenen Angaben verstärkt auf Hunt: Showdown – einen Multiplayer-Shooter mit Horror-Western-Atmosphäre. Der Titel verzeichnete zuletzt über 60.000 gleichzeitige Spieler auf Steam. Mit der Erweiterung Hunt: Showdown 1896 soll das Spiel weiter wachsen, um Crytek eine wirtschaftliche Basis zu sichern. In der Community besteht allerdings die Sorge, dass der Fokus auf Hunt eine stärkere Monetarisierung bedeuten und vermehrte Mikrotransaktionen mit sich bringen könnte.