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Kolumbien stoppt neue Ölprojekte und investiert $40 Milliarden in Ausstieg aus fossiler Energie

Fossile Brennstoffe gehören zur Haupt-Exportquelle Kolumbiens und sollen durch Erneuerbare Energien ersetzt werden (Bildquelle: Gov.Co)
Fossile Brennstoffe gehören zur Haupt-Exportquelle Kolumbiens und sollen durch Erneuerbare Energien ersetzt werden (Bildquelle: Gov.Co)
Der Umstieg auf erneuerbare Energien drängt, denn Kolumbien hat nur noch rund sieben Jahre, bis seine Erdölreserven erschöpft sind. Statt neue Quellen für fossile Brennstoffe zu erschließen, setzt das Land auf eine nachhaltige Zukunft und den Klimaschutz. Doch die ehrgeizigen Ziele kosten Milliarden, die das Land eigentlich nicht hat.

Kolumbien hat bereits vor zwei Jahren die Erschließung neuer Öl- und Gasvorkommen gestoppt und will nun 40 Milliarden investieren, um den Übergang in die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu erleichtern. Öl und Kohle machen mehr als 50 % der kolumbianischen Exporte aus, doch die Reserven gehen in wenigen Jahren zur Neige.

Um die finanziellen Einbußen auszugleichen, hofft das Land auf die Unterstützung der Industrieländer und der multilateralen Entwicklungsbanken. Kolumbien gehört zudem zu den Ländern mit der weltweit größten Biodiversität. Mit seiner Entscheidung für den Klimaschutz sendet Kolumbien eine wichtige Botschaft an die internationale Gemeinschaft. Dafür setzt sich insbesondere Susana Muhamad, Umweltministerin Kolumbiens und Präsidentin der derzeit stattfindenden COP16 (United Nations Biodiversity Conference) ein.

Das Investitionsportfolio konzentriert sich auf die Entwicklung von Sektoren, von denen wir glauben, dass sie die Öleinnahmen ersetzen können.

- Susana Muhamad, Umweltministerin von Kolumbien und Präsidentin der COP16

Susana Muhamad, die treibende Kraft hinter Kolumbiens Energiewende, betont in diesem Zusammenhang die Bedeutung von naturbasierten Klimalösungen, sauberer Energie und der Elektrifizierung des Verkehrs, aber auch nachhaltiger Tourismus und andere Themen spielen eine wichtige Rolle.

Die auf der COP16 vorgestellten Projekte zum Schutz der biologischen Vielfalt unterstreichen die umfassende Strategie Kolumbiens. Zwei konkrete Ziele des Landes sind die Reduktion der Treibhausgasemissionen um 51 % bis 2030 und das Erreichen der CO2-Neutralität bis 2050 mit einer Kapazität von 19 GW an erneuerbaren Energien, etwa durch Offshore-Windkraftanlagen. Kolumbien gehört zu einem von insgesamt 13 Ländern, die dem Vertrag über die Nichtverbreitung fossiler Brennstoffe (Fossil Fuel Non-Proliferation Treaty) zugestimmt haben, der das Pariser Abkommen ergänzen soll.

Susana Muhamad bei Pressekonferenz in 2022 zur Einführung eines Fracking-Verbotsgesetzes (Bildquelle: Courtesy of Ministerio de Ambiente y Desarrollo Sostenible)
Susana Muhamad bei Pressekonferenz in 2022 zur Einführung eines Fracking-Verbotsgesetzes (Bildquelle: Courtesy of Ministerio de Ambiente y Desarrollo Sostenible)
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Autor: Nicole Dominikowski, 27.10.2024 (Update: 27.10.2024)