Kokoni 3D-Drucker bei Indiegogo: Besser mit App?
Neue 3D-Drucker über Crowdfunding zu finanzieren, ist schon beinahe Standard für diese Branche. Immer wieder begegnen uns neue Geräte auf Kickstarter und anderen Plattformen. Über Indiegogo ist in jüngster Vergangenheit der Kokoni gestartet.
Der 3D-Drucker kommt in einem geschlossenen Gehäuse und gibt sich besonders benutzerfreundlich. „Plug-and-Print“ lautet hier die Devise. Ohne Aufbau soll der Drucker direkt gebrauchsfertig aus der Box kommen. Für seine Größe bietet er außerdem eine angemessene Geschwindigkeit. 80 mm/s soll der Drucker mit einem Bauvolumen von 10 cm x 10 cm x 5,8 cm haben. Damit gehört der Kokoni eher zu den kleineren Vertretern unter den FDM-3D-Druckern.
Besonders wird hier mit der App zur Steuerung geworben. Diese soll benutzerfreundlich und leicht verständlich sein. Allerdings sorgten Apps in der Vergangenheit auch für Ärger bei Unterstützern von 3D-Druckern über Crowdfunding-Plattformen. Im schlimmsten Fall lassen sich Geräte ohne die Apps und Dienste der Hersteller gar nicht mehr steuern. Den Kokoni kann man jedoch zumindest noch über PC steuern, selbst wenn der Hersteller seine Dienste einstellen sollte.
Die App von Kokoni kann dabei einige interessante Dinge. Neben dem One-Click-Printing von Modellen aus einer umfangreichen Datenbank, bietet die App auch das Erstellen von 3D-Avartaren aus nur einem Foto an. Dass dies technisch möglich ist, zeigt die Doktorarbeit von Aaron Jackson. Für einige Zeit konnte jeder KI des Programmierers online nutzen, um aus einem Bild eine 3D-Rekonstruktion von Gesichtern zu erstellen. Eine ähnliche Technik kommt wohl auch bei Kokoni zum Einsatz.
Mit einem Preis von 199 USD (ca. 197 Euro) ohne Versand und Importkosten, ist der Kokoni aber nicht wirklich günstig. Zumal hier auch Features wie ein beheiztes Druckbett oder ein physisches Interface fehlen. Ein weiterer Punkt, der stören könnte, sind die proprietären Filamentbehälter des Kokoni, die nur 70 Meter PLA-Filament enthalten und für rund 20 Euro verkauft werden. Für den gleichen Preis erhält man auch 1 kg Filament auf einer Rolle von Amazon, was ungefähr 330 bis 370 Metern Filament entspricht. Beides lässt sich wohl mit dem Kokoni nutzen.
Insgesamt stellt sich auch die Frage nach dem Preis-Leistungs-Verhältnis. Auch wenn es so gut wie keinen anderen 3D-Drucker mit geschlossenem Bauraum für weniger als 200 Euro gibt, so findet man doch mittlerweile 3D-Drucker mit einem ähnlichen Leistungsspektrum für unter 200 Euro. Ein Beispiel dafür wäre der Kingroon KP3S. Letztlich sollte man auch nicht vergessen, dass es bei Crowdfunding vorkommen kann, dass ein Produkt nicht geliefert wird, ohne dass man einen Anspruch auf Rückerstattung hat.
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