Klimafreundliches In-Vitro-Fleisch könnte 2023 zum Verkauf freigegeben werden
Das klimafreundliche Laborfleisch des israelischen Startups Aleph Farms verursacht weniger CO₂-Emissionen als Fleisch von geschlachteten Tieren und könnte 2023 zum Verkauf freigegeben werden. Außerdem ist das junge Unternehmen das einzige, welches sich auf kultivierte Steaks spezialisiert hat.
Das klimafreundliche In-Vitro-Fleisch hat einen deutlich geringeren CO₂-Fußabdruck, da es aus Zellen im Labor gezüchtet wird. Laut den Vereinten Nationen ist Viehhaltung für 14,5 Prozent der weltweiten, anthropogenen Treibhausgase verantwortlich.
Lebende Rinder produzieren nicht nur Methan, sondern es werden für diese auch Weideflächen benötigt, für welche große Gebiete abgeholzt werden müssen. Zudem müssen Wälder gerodet werden, um Futter für die Tiere anzubauen, die zusätzlich dazu erhebliche Mengen an Wasser verbrauchen.
Didier Toubia ist Aleph Farms CEO und davon überzeugt, dass durch Projekte wie seines, die Tierfleisch-Industrie transformiert werden kann und Milliarden von Menschen von den Produkten ernährt werden könnten. Allerdings hat Didier Toubia nichts gegen die konventionelle Fleischproduktion einzuwenden, da ihn nur die Massentierhaltung stört. Denn er möchte Kleinbauern unterstützen, die ihre Tiere in Freilandhaltung halten, indem er sie mit Bioreaktoren ausstattet, in denen sie Kuhzellen für ihn züchten könnten.
Aktuell arbeitet das Startup an der Herstellung von eher dünneren Minutensteaks, aber in Zukunft sollen auch dickere Steaks hinzukommen, welche mithilfe eines 3D-Biodruckers gefertigt werden sollen. Bis es zu einer Zulassung der kultivierten Steaks kommt, hat das Unternehmen aber noch einige Hürden zu meistern.
Denn in Israel ist noch kein Labor-gezüchtetes Fleisch zugelassen - im Gegensatz zu Singapur, wo bereits im Labor gezüchtetes Fleisch von Eat Just verkauft werden darf und in der USA hat die Food and Drug Administration kürzlich bestätigt, dass das kultivierte Hühner-Fleisch von Upside Foods für den Verzehr geeignet ist. Somit hat Aleph Farms Hoffnung ebenfalls im kommenden Jahr eine Zulassung für Singapur sowie für Israel zu bekommen.
Doch viele Menschen möchten nicht auf Fleisch verzichten und dieses auch nicht mit pflanzlichen Lebensmitteln ersetzen, weshalb Startups wie Aleph Farms an Bedeutung gewinnen könnten. Die Anzahl der Unternehmen, die an der Entwicklung von In-Vitro-Fleisch arbeiten, ist global auf 107 gestiegen.
Außerdem wurde die In-Vitro-Fleisch-Inustrie im letzten Jahr mit 1,4 Milliarden US-Dollar von Investoren gefördert - darunter befinden sich etwa Leonardo DiCaprio, der U.S.-Agribusiness-Riese Cargrill, Abu Dhabis staatlicher Finanzierungsfond und der weltweit größte Hühner-Exporteur BRF aus Brasilien.