Keine Nokia-Flaggschiffe mehr: HMD Global bleibt auch künftig bei Budget-Phones
Wir haben es wohl alle geahnt: Der Nachfolger zum Nokia 9 Pureview aus 2019 ließ einfach schon viel zu lange auf sich warten und selbst die Gerüchteküche hielt sich in letzter Zeit stark zurück. Ende 2020 gab es zwar noch zaghafte Hinweise auf ein potentielles neues Nokia-Flaggschiff, doch so richtig konkret wurde es nie und dabei bleibt es wohl auch, wie Android Authority nun aus offizieller Quelle erfahren hat.
In einem Interview mit Adam Ferguson, seines Zeichens Kopf des Produktmarketingteams bei HMD Global, lässt der Lizenznehmer der Nokia-Marke keinen Zweifel daran, wo der Schwerpunkt für die nächsten Jahre liegen wird:
Making an $800 phone doesn’t make sense for us at the moment.
Es mache keinen Sinn für HMD Global, ein 800 US-Dollar Phone zu produzieren, womit eigentlich schon alles gesagt ist. Adam legte allerdings noch nach und betonte, dass Nokia nicht in den Kampf um Specs mit anderen Android-OEMS hineingezogen werden will und stattdessen für etwas ganz anderes steht.
Wie der Graph unten von Strategy Analytics (via NokiaMob) demonstriert, ist HMD Global seit dem dritten Quartal 2020 durchgehend profitabel, der Hauptgewinn stammt allerdings aus Feature-Phones, auch wenn Nokia Smartphones im Absatz langsam anziehen. Davor, also in der Zeit rund um den Nokia 9-Launch ging es mit den Verkaufszahlen allerdings rapide bergab, was wohl nicht nur von Android Authority dahingehend interpretiert wurde, dass sich HMD Global zu dieser Zeit etwas übernommen hatte.
Mittlerweile steht für Adam Ferguson fest, dass HMD Global zuallererst profitabel bleiben muss anstatt an allen Fronten zu kämpfen, immerhin ist die finnisch-chinesische Kooperative aktuell gerade mal an elfter Stelle im Ranking der weltweiten Smartphone-Hersteller. Das bedeutet, dass Nokia auf absehbare Zeit auf Nummer Sicher gehen und keine großen, unkalkulierbaren Sprünge machen wird und so vor allem Budget-Phones mit Qualitätsanspruche produzieren will. Auch da gebe es noch viel zu tun, gibt der Produktmanager unumwunden zu.