Kameradrohnen: Schweden verbietet Multicopter
Flugdrohnen respektive Multicopter sind schon seit geraumer Zeit längst nicht mehr nur Hype, sondern in vielen Bereichen der Foto-, Modellbau- und Technikbranche faktisch unverzichtbar. In Schweden schlägt jetzt eine Entscheidung des obersten Gerichtshofes heftige Wellen und sorgt auch international für große Schlagzeilen: Schweden setzt Multicopter mit Überwachungskameras gleich und verbietet Kameradrohnen.
Schweden als Spaßbremse: Laut dem schwedischen Gericht sind Multicopter mit Kamera grundsätzlich mit Überwachungskameras gleichzusetzen. Wer künftig in Schweden eine Kameradrohne aufsteigen lassen will, der kann dies nicht mehr nur zum eigenen Vergnügen machen. Erlaubt ist dies künftig nur noch in einem sehr eng definierten gesetzlichen Rahmen. Zudem muss sich der Drohnenpilot dafür vorab eine Erlaubnis einholen. Eine Genehmigung werde beispielsweise erteilt, um Verbrechen zu verhindern oder Unfälle zu vermeiden.
Wie aftonbladet.se berichtet, wird diese Gerichtsentscheidung in Schweden sehr kritisch gesehen. Das "Urteil töte auf einen Schlag eine ganze Branche in Schweden" wird Gustav Gerdes, Präsident der UAS Schweden zitiert. Das Verbot für Kameradrohnen passe nicht in die sonstige Gesetzeslage in Schweden, da Fotografie im öffentlichen Raum beispielsweise mit dem Handy, fest angebauten Kameras (Fahrrad, Motorrad, Auto) erlaubt sei. Das Gericht argumentiert allerdings damit, dass solche Aufnahmen im Gegensatz zu denen aus Kameradrohen zweckgebunden sind.