KI-Chatbot ChatGPT verändert die Tech-Welt und könnte Programmierer und Anwälte in Zukunft ersetzen

OpenAIs neue KI ChatGPT beantwortet einem nahezu alle Fragen: Wie entstehen schwarze Löcher? Wie kann die Klimakrise beendet werden? Warum ist der Weihnachtsmann keine Frau? Wozu ist Algebra gut? Die AI äußert sich auf die meisten Fragen hin erstaunlich detailliert und gut recherchiert. Bereits fünf Tage nach dem Launch des Chatbots am 30. November, hatte dieser eine Million Nutzer.

Doch man kann sich mit dem AI-Chatbot nicht nur über tiefsinnige Fragen austauschen und sich wie mit einem Menschen unterhalten, sondern ihm auch Aufgaben zuteilen. So kann die KI etwa verblüffend echt wirkende Studien verfassen, Drehbücher schreiben, Pressemitteilungen kreieren, Businesspläne entwerfen oder akademische Arbeiten formulieren.

User werden dazu aufgerufen, mit ChatGPT zu experimentieren, doch zurzeit ist das Aufkommen an neuen Anmeldungen so hoch, dass der Chatbot zwischenzeitlich deaktiviert werden musste, um das System an die erhöhte Nachfrage anzupassen. Ein User bat den GPT-Chatbot darum, den Song-Text zu Queens Bohemien Rhapsody umzuschreiben und dabei als Hauptfigur einen Postdoktoranden einzusetzen:

ChatGPT wird wohl zukünftig als eine Art menschlicher Assistent fungieren. Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass es sich dabei um eine bessere Version von Siri oder Alexa handelt oder gar um eine Suchmaschine, wie Google oder Bing. Aber dieses Tool kann deutlich mehr, denn seine Fähigkeiten sind viel komplexer.

Aaron Levie ist Geschäftsführer des Silicon-Valley-Unternehmens „Box“ und einer von vielen Führungskräften, die erforschen, wie Chatbots die Tech-Welt verändern werden. Levie erklärt, dass ChatGPT jegliche Fragen auf eine verständliche Weise, mit gut recherchierten, sowie komplexen Informationen beantworten kann.

You now have a computer that can answer any question in a way that makes sense to a human. It can extrapolate and take ideas from different contexts and merge them together.

Allerdings warnt OpenAI die Nutzer davor alles zu glauben, was die KI erzählt, denn manchmal vermischt sie Fiktion mit der Realität. Außerdem kennt der Chatbot keine Moral und verwendet auch Auskünfte aus fragwürdigen Quellen, weshalb die Gefahr besteht, dass ChatGPT zu unethischen Zwecken missbraucht werden könnte:

It may occasionally generate incorrect information and produce harmful instructions or biased content.

So twitterte etwa Elon Musk am Sonntag, dass OpenAI sich Zugriff auf Twitters Datenbank verschaffte, um ChatGPT zu trainieren. Nachdem dies auffiel, wurde dem Chatbot jeder weitere Zugriff auf das System verwehrt. Zudem gibt es Bedenken darüber, dass verschiedene Berufe wie etwa Programmierer, Journalisten oder Anwälte irgendwann durch eine solche Technologie ersetzt werden könnten, so Reuters.

Doch noch befindet sich das KI-Projekt in einer Forschungsphase, in welcher Nutzer kostenlos mit dem Chatbot interagieren können und die AI weiter verbessert wird.