Jya Fjord Pro smarter Luftreiniger im Test: saubere Luft für Heim und Büro
Der Jya Fjord Pro wurde bereits mit einigen Design-Preisen wie dem reddot Award ausgezeichnet. Dabei ist der Luftreiniger nicht nur optisch, sondern auch funktional gut gelungen. Dies bestätigt auch der TÜV-Reinland. Dieser stellte dem Jya Fjord Pro als weltweit ersten Luftreiniger das Allegy-Care-Zertifikat aus. Bis zu 550 m³ Luft kann das Gerät pro Stunde durch den großen dreistufigen Filter ziehen. Dabei werden selbst Feinstaubpartikel der Feinfraktion (PM2.5) erfasst und gebunden. Ein Aktivkohlefilter neutralisiert dabei auch schlechte Gerüche und bindet schädliche Substanzen.
Die Steuerung per App ist komfortabel und liefert gleichzeitig viele Informationen. Für Heuschnupfengeplagte liefert der Jya Fjord Pro nicht nur pollenfreie Luft, sondern gibt dank seiner Sensoren auch Aufschluss über Pollenflug im Raum. Grundlegende Einstellungen lassen sich auch über den eingebauten Touchscreen aufrufen und mittels verschiedener Sprach-Assistenten lässt sich der Jya Fjord Pro auch freihändig ein- und ausschalten.
Gehäuse
Das Gros der Oberflächen am Jya Fjord Pro besteht aus lackiertem Kunststoff, unterbrochen von dunkelgrauem Kunststoff. Dennoch hat der Luftreiniger ein ansprechendes und gleichermaßen unauffälliges Gehäuse. Im ausgeschalteten Zustand schließt das Leitwerk die Lufteröffnung auf der Oberseite. Der kleine Bildschirm kann dann wahlweise nichts oder Temperatur und Luftfeuchtigkeit anzeigen. In der Basis des Geräts verstecken sich vier fest montierte Rollen, mit denen der doch recht schwere Luftreiniger zumindest einigermaßen gut von Ort zu Ort geschoben werden kann.
Trotz des exzessiven Einsatzes von Kunststoff fühlt sich das Gehäuse wertig und stabil an. Da alles passgenau verarbeitet ist, lassen sich Abdeckungen leicht entfernen, um etwa den Verschmutzungsgrad des Filters zu begutachten.
Technische Daten
Der smarte Luftreiniger von Jya zieht auf der Vorder- und Rückseite Luft an. Diese wird durch einen großen, dreilagigen Filter gezogen. Ein gröberes Netz entfernt hier zunächst gröbere Staubpartikel aus der Luft. Dahinter befindet sich ein Schwebstofffilter, der den Großteil des Feinstaubes aus der Raumluft entfernt. Zuletzt folgt eine Lage Aktivkohlegewebe. Diese nimmt flüchtige organische Komponenten auf, und entfernt somit unangenehme Gerüche. Durch die große Öffnung auf der Oberseite wird die gereinigte Luft ausgestoßen. Über ein motorisiertes Leitwerk kann die Luft im 30°-, 60°- oder 90°-Winkel abgelenkt werden.
Jya Fjord Pro | Luftreiniger |
---|---|
Luftreinigungsleistung | CADR 550 m³/h TVOC CADR 250 m³/h |
Filtertyp | Jya NanoGuard Technology proprietärer Filter austauschbar |
Sensoren | Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Partikeldetektor (Laser), TVOC-Gas Sensor |
Interface | Runder OLED-Touchscreen, Indikatorlicht, Smartphone App |
Abmessungen | 310 mm x 300 mm x 716 mm |
Gewicht | 10,3 kg |
Maximale Leistungsaufnahme laut Typenschild | 65 W |
Maximale Lautstärke laut Herstellerangaben | 64 dB(A) |
Einrichtung und Steuerung
Der Jya Fjord Pro kommt voll montiert an. Bevor das Gerät in Betrieb gehen kann, muss nur der Filter einmal entnommen werden, um die Schutzfolie zu entfernen. Beim Aufstellort ist darauf zu achten, dass vor und hinter dem Gerät genügend Platz für die Lufteinlässe gelassen wird. Bereits ohne App lassen sich die grundlegenden Funktionen und Betriebsmodi einstellen, sowie Informationen über Luftqualität und Filterstatus abrufen. Abrufbar sind drei verschiedene Stärken für das Gebläse und drei verschiedene Anstellwinkel für den Luftauslass. Die drei Gebläsestärken sind mit Favorit, Automatisch und Schlafmodus benannt.
Über die Smartmi Link App (verfügbar für Android ab Version 8.0 und iOS ab Version 10.0) lassen sich mehr Informationen abrufen und genauere Einstellungen setzen. Hierfür muss man sich zunächst registrieren. So kann insbesondere die Lüfterstärke in der Einstellung Favorit auf die Raumgröße angepasst werden. Die Angaben gehen hier von 7—12 m² bis zu 39—66 m². Auch über die gemessene Luftqualität gibt es hier mehr Auskünfte. In der App können die Verläufe von Feinstaubpartikeldichte und TVOC-Wert eingesehen werden. Der TVOC-Wert gibt an, wie viele flüchtige organische Verbindungen in der Raumluft enthalten sind. Diese Komponenten sorgen für wahrnehmbare Gerüche, können aber auch unspezifische Unwohlseinszustände auslösen. Für die Nachtruhe kann neben dem Schlafmodus auch ein Timer sorgen. Dieser ist auch über die App einstellbar. Mehrere Ein- und Auszeiten können hier pro Wochentag festgelegt werden.
Mittels Smart-Home-Assistenten wie Google Home, Apple Home Kit, SmartMi-Link und Alexa kann der Jya Fjord an- oder ausgeschaltet werden. Mehr Funktionen sind leider bisher noch nicht in die einzelnen Smarthome Assistenten integriert.
Der Luftreiniger im Betrieb
Über mehrere Wochen stand der Jya Fjord Pro in unserer 65 m² Wohnung. Von 8 bis 20 Uhr lief der Luftreiniger im Automatik-Modus. Dabei stellte sich schnell heraus, dass die Luftqualität in unserer Wohnung konstant gut ist. Somit wurde der Lüfter nur in den seltensten Fällen wirklich aktiv und lief die meiste Zeit auf geringster Stufe. Positiv wahrnehmbar war trotzdem ein deutlich verringertes Geruchslevel in der Wohnung. Sobald einer der Sensoren für die Luftgüte anschlug, tourte der Lüfter schnell hoch und brachte die Werte wieder auf ein geringes Niveau. Besonders interessant ist hierbei die Beobachtung, dass es ausreicht, wenn jemand mit einer Zigarette vor dem geöffneten Fenster vorbeiläuft, um die Sensoren des Jya Fjord Pro zu aktivieren. Innerhalb von kürzester Zeit wechselte Lüfter dann auf volle Stärke und entfernte den lästigen Zigarettenrauch. Auch beim Kochen oder Backen sind so deutliche Sprünge der Aktivität merklich.
Auch gröberer Staub wird effektiv aus der Raumluft entfernt. Bereits nach einer Woche sind deutliche Staubablagerungen auf der Oberfläche des großen Filters sichtbar. Diese sollten regelmäßig mit einem feuchten Tuch oder einem Staubsauger entfernt werden. Letztlich hält der verbaute Filter nach Herstellerangaben rund ein Jahr. Ein Ersatzfilter kostetrund 80 Euro. In der App und auf dem Display kann der Status des Filters jederzeit abgerufen werden. Dank eines NFC-Chips im Filter kann der Jya Fjord Pro erkennen, wann ein neuer Filter eingesetzt wurde.
Wahrnehmbar laut ist der Jya Fjord Pro erst ab ungefähr halber Kraft. Darunter kann das Voltcraft SL-10 Schallpegelmessgerät keine erfolgreiche Messung erstellen (der Messbereich beginnt bei ca. 30 dB(A)), und auch subjektiv ist der hier kaum etwas zu hören. Auf voller Lüfterstärke unterbietet die aus einem Meter Entfernung gemessene Lautstärke mit 62 dB(A) die Herstellerangaben.
Da sich Displayhelligkeit und Bestätigungstöne einstellen lassen, ist der Luftfilter auch für Schlafräume gut geeignet. Sobald dieser im Nachtmodus läuft, ist kaum noch etwas von dem großen silbernen Kasten zu sehen oder hören.
Für Allergiker auf Pollen und Hausstaub dürfte der Jya Fjord Pro nicht nur wegen seiner Filtereigenschaften interessant sein. Dank des rückseitig gelegenen Luftgütesensors kann der Luftreiniger auch Aufschluss über die Allergenbelastung geben. Sobald erhöhte Mengen an Feinstaub festgestellt werden, wechselt die Pollenanzeige auf dem kleinen Display von Grün auf Rot. Subjektiv ist ein deutlicher Rückgang von Pollen bemerkbar, sobald der Luftreiniger die Raumluft filtert.
Energieaufnahme
Bis zu 68 Watt elektrische Leistung benötigt der Luftreiniger in Betrieb auf höchster Stufe. Im Leerlauf misst das Voltcraft SEM 6000 eine Energieaufnahme von rund 0,9 Watt bei eingeschaltetem Bildschirm. Die Energieaufnahme des Jya Fjord Pro ist abhängig von der eingestellten Lüfterstärke. So liegt der gemessene Verbrauch im Schlafmodus bei durchschnittlich 4,6 Watt. Bei mittlerer eingestellter Lüfterstärke (für 23 bis 40 m²) liegt der Mittelwert der Energieaufnahme bei 14,8 Watt.
In unserem Test lag die über mehrere Tage ermittelte Energieaufnahme bei durchschnittlich 3,0 Watt. Mittels Timer wurden 12,5 Betriebsstunden und 11,5 Stand-by-Stunden täglich eingestellt. So belastet der Jya Fjord Pro die Stromrechnung mit rund 72 Wh oder 0,072 kWh am Tag.
Fazit
Der Jya Fjord Pro hat eine hohe Filterleistung, somit wird die Hauptaufgabe des Luftreinigers hervorragend erfüllt. Interessant sind auch die Messwerte, welche mittels der SmartMi-Link-App abgerufen werden können. Die Verläufe der einzelnen Belastungen geben hier interessante Aufschlüsse über die Luftgüte und deren zeitlichen Verlauf. Bei der Lautstärke liegt der Luftreiniger meist auf einem komfortablen Niveau. Zumindest im häuslichen Umfeld verrichtet der Jya Fjord Pro seinen Dienst anstandslos leise. Die SmartMi-App zur Steuerung des Luftreinigers ist funktional und übersichtlich. Je nach Smart-Home-Assistent ist die Einrichtung aber leider etwas umständlich, gepaart mit dem geringen Funktionsumfang der Sprachsteuerung ergibt sich kaum ein Mehrwert der Sprachsteuerungsfunktion.
Zusammenfassend ist der Jya Fjord Pro somit eine interessante Anschaffung, die gerade für Allergiker und Menschen, die empfindlich auf die Luftqualität reagieren, durchaus einen höheren Wohnkomfort liefen könnte.
Zu beachten bleibt: Neben den Stromkosten für den Betrieb des Gerätes fallen auch die Kosten für den regelmäßigen Austausch des Filters an. In unserem Fall wird die Lebensdauer des Filters vom Jya Fjord Pro auf beinahe ein Jahr geschätzt. Zum Zeitpunkt der Recherche wurde der Jya Fjord Pro Air Purifier Filter für 79 Euro inklusive Versand vom Hersteller vertrieben. Die jährlichen Unterhaltskosten für den Filter liegen damit auf einem ähnlichen Niveau wie die Filter der Konkurrenz. Ein neues Set Filter für Förnuftig von Ikea kostet 35 Euro, hält aber nach Herstellerangaben auch nur ungefähr 6 Monate.
Preise und Verfügbarkeit
Der Jya Fjord Pro ist ab 499 Euro auf der Herstellerseite verfügbar. Der Versand ist kostenlos und erfolgt ab einem EU-Lager. Somit entfallen Einfuhrzölle. Für 399 Euro ist der Jya Fjord erhältlich. Der etwas kleinere Luftreiniger ist ebenfalls TÜV-zertifiziert und kann dank UV-Sterilisation auch Bakterien und Viren abtöten.