Irreführende iPhone-Werbung: Apple muss in Italien 10 Millionen Euro Strafe zahlen
Apple bewirbt unterschiedliche iPhone-Modelle seit Jahren damit, dass sie wasserfest sind und auch einen bis zu 30 Minuten langen Tauchgang überstehen können, und zwar bei einer Tiefe zwischen einem und vier Metern, je nach Modell. Die Wettbewerbsbehörde in Italien hat diese Behauptungen nun überprüft und dabei festgestellt, dass dies nicht zutrifft, zumindest nicht unter normalen Bedingungen.
Denn Apple hat die entsprechenden Geräte unter Laborbedingungen getestet, dies aber weder in der Werbung noch im Kleingedruckten spezifiziert. Die Behörde hat auch Apples Garantiebedingungen kritisiert, die Reparaturen bei einem Wasserschaden ausschließen – dem Bericht zufolge handelt es sich dabei um eine "aggressive" Marketing-Taktik, denn Apple habe die Wasserfestigkeit vielerorts beworben, ohne Kunden nach dem Kauf bei Schäden zu unterstützen, die durch die in der Werbung implizierte Verwendung entstanden sind.
Betroffen sind hier das iPhone 8, das iPhone X, das iPhone Xs, das iPhone Xr, das iPhone 11 (ca. 720 Euro auf Amazon), das iPhone 11 Pro und die jeweiligen Plus- bzw. Max-Modelle. In Italien wird daher eine Strafe in Höhe von 10 Millionen Euro fällig. Apple hat auch bereits reagiert und das Kleingedruckte entsprechend korrigiert, im Apple Online Store heißt es nun etwas eingeschränkter als zuvor:
Das iPhone 11 ist vor Spritzern, Wasser und Staub geschützt und wurde unter kontrollierten Laborbedingungen getestet. Es ist nach IEC Norm 60529 unter IP68 klassifiziert (bis zu 30 Minuten und in einer Tiefe von bis zu 2 Metern). Der Schutz vor Spritzern, Wasser und Staub ist nicht dauerhaft und kann mit der Zeit als Resultat von normaler Abnutzung geringer werden. Ein nasses iPhone darf nicht geladen werden. Im Benutzerhandbuch befindet sich eine Anleitung zum Reinigen und Trocknen. Die Garantie deckt keine Schäden durch Flüssigkeiten ab.