Das im Mai 2023 gegründete Unternehmen DeepSeek, das ein leistungsstarkes Sprachmodell entwickelt, das angeblich effizienter ist als die Konkurrenzlösungen von OpenAI und Meta, sieht sich nun mit den europäischen Datenschutzvorschriften konfrontiert. Während die Europäische Kommission noch nicht involviert ist, muss das chinesische KI-Unternehmen den irischen Behörden offenlegen, wie seine Softwarelösungen funktionieren. Die Behörden äußern Bedenken hinsichtlich der Verarbeitung personenbezogener Daten irischer Nutzer durch DeepSeek.
Dies geht aus einer von Reuters zitierten Erklärung der irischen Datenschutzkommission (DPC) hervor:
Die Datenschutzkommission (DPC) hat DeepSeek schriftlich um Informationen über die Datenverarbeitung in Bezug auf die betroffenen Personen in Irland gebeten.“
Bislang gibt es keine Frist für eine Antwort von DeepSeek und keine öffentlichen Informationen über mögliche Sanktionen, falls das Unternehmen nicht reagiert oder seine Antwort offenbart, dass die KI-Lösung personenbezogene Daten nicht gemäß den europäischen und irischen Vorschriften verarbeitet.
Die erste Chatbot-App des Unternehmens, die auf dem Modell DeepSeek-R1 basiert, wurde Anfang des Monats veröffentlicht. Die App ist kostenlos für iOS und Android verfügbar und stellt bereits eine ernsthafte Konkurrenz für ChatGPT dar, da sie schnell zur meistgeladenen kostenlosen App im US-App Store wurde. Eine unmittelbare Auswirkung auf den Markt war ein erheblicher Rückgang der Nvidia-Aktien um 18 %.
Alle an DeepSeek-R1 beteiligten Daten, einschließlich der generativen KI-Algorithmen, sind quelloffen, sodass jeder kostengünstig maßgeschneiderte Lösungen darauf aufbauen kann. Allerdings sollte der Umgang mit personenbezogenen Daten so transparent wie möglich sein, um einen reibungslosen Zugang zum europäischen Markt zu gewährleisten.