Iridium Go Exec: Beschleunigter mobiler Satelliten-Router für 1.600 US-Dollar
Der Satelliten-Betreiber Iridium hat eine neue Generation seines Iridium-Go-Routers vorgestellt. Für Iridium Go Exec verspricht das Unternehmen eine deutliche Beschleunigung bis zum Faktor 40. Das sind aber trotzdem niedrige Datenraten, denn im Downstream sind über eine Sattelliten-Kommunikation nur 88 KBit/s möglich. Im Upstream sind es 22 KBit/s. Im Vergleich zu terrestrischem Mobilfunk sind das Werte, die selbst Edge unterschreiten.
Dementsprechend empfiehlt Iridium den mobilen Router auch nur für ausgewählte Textnachrichtensysteme, Wetterdaten, E-Mails und "light web browsing". Webseiten zu finden, die mit diesen Datenraten noch benutzbar sind, dürfte aber schwierig werden. Für E-Mails bietet Iridium ein System namens Iridium Mail an, das diese entsprechend für die Satelliten-Kommunikation aufbereitet, denn schon kleine Anhänge würden den Router zu lange belasten.
Auch Social Media soll möglich sein, damit dürften aber wohl eher textlastige Dienste wie Twitter oder Mastodon gemeint sein, wenn man die Bilder abschaltet. Zusätzlich bietet das System zwei Leitungen für die Telefonie an.
Das Gerät selbst wiegt 1,2 kg und bietet eine Akkulaufzeit von rund sechs Stunden. Der Standby-Betrieb liegt bei 24 Stunden. Der Vorgänger schaffte nur 5,5 respektive 15 Stunden. Über WLAN stellt Iridium Go Exec seine Dienste weiteren Geräten bereit. Es gibt außerdem einen Ethernet-Anschluss, Dual-USB-C sowie ein Anschluss für ein externes Antennensystem.
Der große Vorteil des Systems ist die Netzunabhängigkeit. Über den Dienst Certus verspricht Iridium die Möglichkeit, Verbindungen überall auf dem Globus herzustellen. Das gilt auch für die Arktis oder die Antarktis, wo selbst viele Satellitendienste nicht verfügbar sind. Dies ist zudem von der Höhe unabhängig.
Es braucht allerdings eine Sichtverbindung zu den Satelliten. Wichtig ist, dass im Winkel von 8,2 Grad noch eine Verbindung aufgebaut werden kann. Bäume, Häuser oder auch Täler schränken die Verbindung stark ein. Basis ist die Iridium-Next-Konstellation bestehend aus 66 LEO-Satelliten, die sich auch über die Pole bewegen.
Die Zielgruppe liegt dementsprechend bei Personen, die sich in entlegenen Gebieten aufhalten, etwa auf hoher See, einer Wüste oder auch in Gebirgen, wo üblicherweise keine Konnektivität besteht. In Wald- oder Dschungelflächen kann das System mangels Sichtverbindung aber nur sehr eingeschränkt genutzt werden. Für die Verwendung empfiehlt sich dann das Auffinden einer Anhöhe.
Iridium Go Exec wird im Fachhandel für rund 1.600 US-Dollar angeboten. Gegebenenfalls fallen noch Steuern und Zollgebühren an.