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Iranische Regierung will Telegram verbieten

Iranische Regierung will Telegram verbieten (Symbolfoto)
Iranische Regierung will Telegram verbieten (Symbolfoto)
Nach den jüngsten Protesten in der Islamischen Republik Iran erwägt die Regierung ein komplettes Verbot des Messengers Telegram. Begründet wird der Vorstoß mit einer destruktiven Rolle, die Telegram in der Vergangenheit gespielt haben soll.

Die islamische Repulbik Iran wurde um die Jahreswende 2017/2018 von schweren Ausschreitungen erschüttert, die mehrere Personen das Leben kosteten und zu tausenden Festnahmen führten.

Wie nun die iranische Nachrichtenagentur Mehr unter Berufung auf den Vorsitzenden des Ausschusses für nationale Sicherheit und Außenpolitik des Parlaments, Alaeddin Borudscherdi berichtet, soll der Messenger Telegram bis Mitte April für iranische Nutzer gesperrt werden. Die Entscheidung sei auf höchster politischer Ebene gefallen - das politische System des Irans benötigt für solche Entscheidungen nicht zwangsläufig eine Zustimmung des Parlaments. Begründet wird die Maßnahme mit der destruktiven Rolle bei den jüngsten politischen Krisen.

Bereits heute ist der Zugang zum Internet im Iran nicht frei, allerdings lassen sich die dortigen Sperren unserer Erfahrung nach recht problemlos mit einem Proxy umgehen. Auch iranische Bürger nutzen eigentlich verbotene Dienste. Dies gilt beispielsweise für das formal verbotene Twitter, was allerdings sogar vom iranischen Präsidenten genutzt wird. WhatsApp ist ebenfalls weit verbreitet, weshalb der Vorschlag der iranischen Führung, den lokalen Messenger Soroush anstelle von Telegram zu nutzen, wohl auf wenig Gegenliebe stoßen dürfte.

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Autor: Silvio Werner,  1.04.2018 (Update: 15.05.2018)