Internet: Wegen NSA-Affäre stärkeres Sicherheitsbewusstsein, Verschlüsselung in Mode
Nach dem NSA-Spionageskandal fordern Experten von US-Präsident Barack Obama drastische Reformen. Auch in Deutschland hinterlässt die NSA-Affäre ihre Spuren. Hierzulande setzen die Computer- und Internetnutzer seit Bekanntwerden der geheimdienstlichen Abhöraktionen häufiger Verschlüsselungsverfahren ein. Das berichtet der Hightechverband Bitkom auf Basis einer repräsentativen Umfrage.
Der Umfrage zufolge gebrauchen aktuell rund 5 Millionen Bundesbürger - das entspricht 9 Prozent der Internetnutzer - für ihre E-Mails eine Verschlüsselungssoftware. Noch im Juli waren es kurz nach Aufdeckung der Spähaktionen hingegen erst 3,3 Millionen oder 6 Prozent der Internetnutzer. Etwas häufiger werden Dateien technisch unzugänglich gemacht. Derzeit verschlüsseln rund 5,5 Millionen Bundesbürger persönliche Dateien. Das entspricht 10 Prozent der Onliner. Im Juli waren es erst 4,4 Millionen oder 8 Prozent der deutschen Internetnutzer.
Trotz dieses Anstiegs scheuen noch immer zahlreiche Nutzer den Einsatz von Verschlüsselungssystemen. Grund: 61 Prozent der Internetnutzer gaben an, dass sie sich damit nicht auskennen. Im Juli waren es 65 Prozent. 56 Prozent nennen als Ursache, dass ihre Kommunikationspartner keine Verschlüsselung einsetzen (Juli: 59 Prozent). Ein Viertel hält Verschlüsselung grundsätzlich für zu aufwändig (Juli: 24 Prozent). Nur 10 Prozent halten entsprechende Software für zu teuer.
13 Prozent der Befragten halten die Verschlüsselungssoftware selbst für nicht sicher. Dieser Wert hat sich seit Juli von 6 Prozent mehr als verdoppelt. Ein Grund hierfür könnte sein, dass die Geheimdienste auch vermeintlich sichere Verschlüsselungsprotokolle für die Datenübertragung angegriffen haben, so der Bitkom. Laut Umfrage stört es immerhin 8 Prozent der Internetnutzer nicht, wenn ihre Daten von Dritten eingesehen werden. Das entspricht rund 4,4 Millionen Personen.
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Quelle(n)
Bitkom.org: http://www.Bitkom.org