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Internet: Massiver Vertrauensverlust wegen Überwachung

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Der Überwachungsskandal der Geheimdienste ist noch längst nicht abgehakt, da flattern den Besuchern der Porno-Streaming-Plattform RedTube Abmahnungen ins Haus. Sind unsere Daten im Internet überhaupt sicher? Das Vertrauen schwindet.

Wir werden überwacht. Egal ob von der NSA, dem Bundesnachrichtendienst oder Sicherheitsbehörden und egal auf welchem Gerät - Desktop, Notebook, Smartphone oder Tablet. Schnödes Anzapfen von Telefonstrippen war gestern. Heute geht es dank Internet und Mobilfunk viel bequemer und umfassender. Denn immerhin 75 Prozent der Deutschen nutzen das Internet.

Und quasi alles kann abgehört, mitgelesen und jeder geortet werden. Hinzu kommen Internetbetrüger, die an unsere Bankdaten wollen. Ganz aktuell ein neuer Fall: Mehr als 10.000 Besucher der Porno-Plattform Redtube.com bekamen Abmahnungen, weil sie sich Filme via Stream angesehen haben. Nun wird diskutiert und versucht zu klären, woher denn der Anwalt die Adressen her hat. Möglicherweise wurden die Besucherdaten auf nicht ganz legalem Wege beschafft.

Höchste Zeit zu handeln. Das sagt auch der Hightechverband Bitkom und begrüßt die Initiative von AOL, Facebook, Google, LinkedIn, Microsoft, Twitter und Yahoo! zur Reform der geheimdienstlichen Überwachung im Internet. Sowohl die Internetnutzer als auch die Anbieter von Internetdiensten müssen vor einem ungezügelten Zugriff auf persönliche Daten durch die Geheimdienste geschützt werden, so der Bitkom. Es gebe auch in Deutschland einen massiven Vertrauensverlust, was die Sicherheit von Daten und die Integrität von Diensten im Internet angeht.

Laut einer aktuellen Umfrage im Auftrag des Bitkom halten 80 Prozent der Internetnutzer in Deutschland ihre persönlichen Daten im Internet generell für unsicher: 33 Prozent halten sie für völlig unsicher und 47 Prozent für eher unsicher. Im Juli, nach der ersten Welle der Veröffentlichungen, hielten insgesamt erst 66 Prozent der Internetnutzer ihre Daten für unsicher. Bei einer Bitkom-Umfrage im Jahr 2011 waren es nur 55 Prozent.

Die Hälfte (49 Prozent) der Internetnutzer fühlt sich von der Ausspähung ihrer persönlichen Daten durch staatliche Stellen bedroht. 46 Prozent fürchten ein Ausspähen ihrer Daten durch Kriminelle. Noch 38 Prozent sehen ihre Daten durch Unternehmen gefährdet. Nur 15 Prozent der Befragten sagen, dass sie sich im Internet überhaupt nicht bedroht fühlen.

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Autor: Ronald Tiefenthäler,  9.12.2013 (Update:  9.12.2013)