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Intel präsentiert Tiger Lake-H als "schnellste Notebook-Prozessoren der Welt"

Das Alienware m15 R6 ist eines von über 80 Notebooks, die bald mit Tiger Lake-H erhältlich sein werden. (Bild: Dell / Intel, bearbeitet)
Das Alienware m15 R6 ist eines von über 80 Notebooks, die bald mit Tiger Lake-H erhältlich sein werden. (Bild: Dell / Intel, bearbeitet)
Intel hat mit Tiger Lake-H seine bislang leistungsstärksten Notebook-CPUs vorgestellt, die nicht nur ihre eigenen Vorgänger in den Schatten stellen sollen, sondern auch AMD Ryzen 5000. Mit integriertem Thunderbolt 4, PCIe 4.0 und iGPUs auf Basis der Xe-Architektur sind auch abseits der Performance spannende Features mit an Board.

Intel hat soeben seine neuesten Notebook-Prozessoren offiziell vorgestellt. Bei Tiger Lake-H handelt es sich um die leistungsstärkere Version von Tiger Lake-U – die TDP der neuen Chips reicht dabei von 35 Watt bis 65 Watt, für den zusätzlichen Stromverbrauch bieten die neuen Chips maximal acht Rechenkerne bei Taktfrequenzen von bis zu 5,0 GHz.

Zehn neue Chips für Konsumenten und Profis

Intel hat insgesamt zehn neue Chips vorgestellt – fünf davon sind für Konsumenten bestimmt, bei den übrigen fünf handelt es sich um Varianten für professionelle Anwender, die sich vor allem durch die Unterstützung für vPro, SIPP und TXT von den regulären Prozessoren unterscheiden. In jedem Fall bieten die Core i5-CPUs sechs Rechenkerne und zwölf Threads, ab dem Core i7 erhalten Kunden acht Kerne und 16 Threads.

Ebenfalls zu beachten ist die TDP – genau wie bei Comet Lake-H wird Tiger Lake-H standardmäßig mit 45 Watt betrieben, die meisten Chips können vom Notebook-Hersteller aber auch mit einer TDP von 35 Watt betrieben werden, 65 Watt sind dagegen nur beim Topmodell möglich, also beim Core i9-11980HK. Alle Chips werden in Intels 10 nm SuperFIN-Verfahren gefertigt.

Performance: Intel verspricht einen Sieg gegen AMD

Intel hat bei der Ankündigung einige Gaming-Benchmarks geliefert, welch beweisen sollen, dass Tiger Lake-H eine branchenführende Performance bietet. Der möglicherweise beeindruckendste Vergleich ist jener zwischen dem Intel Core i5-11400H und dem ausgesprochen leistungsstarken AMD Ryzen 9 5900HS im Asus ROG Zephyrus G14.

Obwohl der Prozessor von Intel nur sechs statt acht Kerne bietet soll die Gaming-Performance jene des AMD-Flaggschiffs übertreffen. In beiden Fällen kommt eine Nvidia GeForce RTX 3060 Laptop-GPU zum Einsatz, im AMD-System mit einer TGP von bis zu 80 Watt, im Intel-System nur mit einer TGP von 65 Watt. 

Letzteres ist mit einer Bauhöhe von 16,5 Millimeter sogar dünner als das Zephyrus G14, die cTDP des Prozessors im Testsystem ist aber ebenso unbekannt wie die übrigen Umstände, unter denen diese Ergebnisse erzielt wurden, sodass man diese etwas skeptisch betrachten sollte. Dennoch ist es beeindruckend, dass der mutmaßlich deutlich günstigere Chip von Intel mit AMDs 35 Watt-Flaggschiff Schritt halten kann.
 

Im High-End-Bereich tritt der Intel Core i9-11980HK gegen den AMD Ryzen 9 5900HX an, da der Ryzen 9 5980HX nach wie vor praktisch nicht erhältlich ist. Beide Chips wurden dabei mit einer Nvidia GeForce RTX 3080 Laptop-GPU kombiniert, das System mit dem Intel-Prozessor zeigt dabei je nach Spiel einen Performance-Vorsprung zwischen 11 Prozent und 26 Prozent.

Auch in Produktivitäts-Workflows soll die Performance des neuen Flaggschiffs die des Konkurrenten von AMD übertreffen, allerdings gilt hier, dass sich die Auswahl der getesteten Software stark auf die Ergebnisse auswirken dürfte.

Verglichen mit Comet Lake-H verspricht Intel bei identischen Taktfrequenzen eine zwischen 12 Prozent (Single-Thread) und 19 Prozent (Multi-Thread) höhere IPC-Performance. Laut Intels eigener Benchmakrs bedeutet dies, dass der Core i9-11980HK im Vergleich zum Core i9-10980HK trotz etwas geringerer Taktfrequenzen eine bis zu 21 Prozent bessere Gaming-Performance bietet.


Wir haben von unseren Partnern bereits erste synthetische Benchmark-Ergebnisse erhalten, die zeigen, warum Intel selbst keine derartigen Benchmarks geteilt hat, denn die Benchmark-Ergebnisse sind durchaus ordentlich, aber eben nicht deutlich schneller als die der Konkurrenz.

Der Core i9-11980HK erreicht in Cinebench R20 575 Punkte (Single-Core) bzw. 5.238 Punkte (Multi-Core) und liegt damit in beiden Kategorien in etwa auf Augenhöhe mit dem AMD Ryzen 9 5900HX – welcher der beiden Chips in synthetischen Workloads die bessere Performance bietet dürfte also nicht zuletzt von der Implementierung des Notebook-Herstellers abhängen.

Cinebench R20
CPU (Multi Core)
Asus ROG Zephyrus Duo 15 SE GX551QS
AMD Ryzen 9 5900HX
5476 Points
MSI Pre-Sample
Intel Core i9-11980HK
5238 Points
Clevo Pre-Sample
Intel Core i7-11800H
5139 Points
Alienware m15 R4
Intel Core i9-10980HK
3915 Points
Clevo Pre-Sample
Intel Core i5-11260H
3831 Points
Clevo Pre-Sample
Intel Core i5-11400H
3740 Points
CPU (Single Core)
MSI Pre-Sample
Intel Core i9-11980HK
575 Points
Asus ROG Zephyrus Duo 15 SE GX551QS
AMD Ryzen 9 5900HX
569 Points
Alienware m15 R4
Intel Core i9-10980HK
477 Points
Cinebench R23 - Multi Core
Asus ROG Zephyrus Duo 15 SE GX551QS
AMD Ryzen 9 5900HX
14363 (13863.3min - 14363.3max) Points
Clevo Pre-Sample
Intel Core i7-11800H
12237 Points
Clevo Pre-Sample
Intel Core i5-11400H
9406 Points
Clevo Pre-Sample
Intel Core i5-11260H
8990 Points
Cinebench R15
CPU Single 64Bit
Asus ROG Zephyrus Duo 15 SE GX551QS
AMD Ryzen 9 5900HX
235 Points
MSI Pre-Sample
Intel Core i9-11980HK
227 Points
Alienware m15 R4
Intel Core i9-10980HK
202 Points
CPU Multi 64Bit
Asus ROG Zephyrus Duo 15 SE GX551QS
AMD Ryzen 9 5900HX
2267 (2246.56min - 2267.32max) Points
MSI Pre-Sample
Intel Core i9-11980HK
2152 Points
Alienware m15 R4
Intel Core i9-10980HK
1606 (1501.78min - 1606.36max) Points


Fortschritte gibt es auch bei der integrierten Grafik: Die nicht besonders leistungsstarke Intel UHD Graphics 630 wird durch eine moderne Intel UHD Graphics 750 ersetzt. Diese basiert auf Intels aktueller Xe-Architektur, im Gegensatz zu Tiger Lake-U verbaut das Unternehmen aber nur 32 Execution Units (EUs) statt bis zu 96 EUs, und das bei nur minimal höheren Taktfrequenzen.

Die neue iGPU unterstützt Quick Sync Video und dedizierte Hardware-Decoder für AV1-Videos. Während die TDP regulär je nach Chip und Notebook zwischen 35 Watt und 65 Watt liegt hat Intel angegeben, dass der Spitzenverbrauch maximal 135 Watt erreichen kann. 

Features: Thunderbolt 4, PCIe 4.0 und mehr

Intel Tiger Lake-H bietet eine ganze Reihe spannender Features. Allen voran integriertes Thunderbolt 4 – nach wie vor ein wichtiger Vorteil gegenüber AMD Ryzen 5000H. Die Chips bieten eine Kombination von PCIe 4.0 x20 und PCIe 3.0 x24, sodass Notebooks auf gleich mehrere schnelle SSDs sowie auf einen High-End-Grafikchip setzen können.

Neben Support für DisplayPort 1.4b und HDMI 2.0 unterstützen die neuen Chipsätze der 500er-Serie auch Wi-Fi 6E, SATA 3.0 und 2,5 Gbit/s Ethernet. Für die bestmögliche Performance soll dagegen Turbo Boost 3.0 sorgen, ein Feature, das die schnellsten Prozessorkerne identifiziert und diese mit den höchstmöglichen Taktfrequenzen betreibt, die das Kühlsystem des Notebooks zulässt.

Verfügbarkeit: Über 80 Notebooks setzen bald auf Tiger Lake-H

Intel Tiger Lake-H ist ab sofort verfügbar, die Varianten mit Unterstützung für vPro kommen im Sommer auf den Markt. Laut Intel sind derzeit mehr als 80 unterschiedliche Notebooks auf Basis von Tiger Lake-H in Entwicklung, diese Zahl umfasst sowohl Gaming-Notebooks als auch mobile Workstations und Laptops für kreative Profis.

Schon heute wurden diverse Geräte mit den neuen Prozessoren vorgestellt, vom spannenden Alienware X17 über das vergleichsweise günstige Lenovo Legion 5i bis hin zum extrem leistungsstarken MSI GE76 Raider.

Quelle(n)

Intel

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Autor: Hannes Brecher, 11.05.2021 (Update: 11.05.2021)