Intel präsentiert 10 nm Sunny Cove CPUs, dedizierte GPUs
Sunny Cove: Endlich in 10 nm Strukturbreite gefertigt
Nach jahrelangen Verzögerungen aufgrund von Problemen bei der Fertigung in einer Strukturbreite von 10 Nanometern möchte Intel seinen Ansatz ändern: Statt wie in der Vergangenheit neue Prozessorarchitekturen gemeinsam mit kleineren Strukturbreite zu entwicklen, sollen diese Entwicklungen in Zukunft getrennt voneinander erfolgen. Damit kann der Konzern eine Architektur in jeder beliebigen Strukturbreite fertigen, sodass künftig Probleme beim Umstieg zu keinen Verzögerungen bei der Einführung von neuen Architekturen mehr führen.
Sunny Cove ist die erste dieser Architekturen: Intel hat zwar bestätigt, dass die ersten CPUs, welche auf diesem neuen Design basieren, im 10 nm-Verfahren gefertigt werden, laut dem Team beim Event ist die Strukturbreite hier aber nicht bindend. Intel stellt jedoch klar, dass sie sich in Zukunft am Ansatz von TSMC und Global Foundries orientieren werden, und unterschiedliche Chips in verschiedenen Strukturbreiten fertigen werden, je nach Anforderungen des Marktes.
Mit dem neuen Ansatz, Prozessorarchitekturen von Strukturbreiten vollständig zu trennen, ändert sich auch die Namensgebung – im Core-Bereich soll demzufolge zuerst Sunny Cove kommen, gefolgt von Willow Cove und Golden Cove. Im Atom-Bereich folgt zunächst Tremont.
Sunny Cove soll 2019 auf den Markt kommen. Die Chips sollen dabei in jeder Hinsicht besser als Intels aktuelle CPUs sein - größere Buffer, mehr Cache, höherer Performance und Unterstützung für mehrere Terabyte Arbeitsspeicher mithilfe von Intels Optane RAM DIMMs.
Integrierte Grafik der 11. Generation
Sunny Cove soll mit Intels "Gen11" integrierten GPUs ausgestattet werden. Diese sollen laut Aussagen des Herstellers die doppelte Leistung der "Gen9" iGPUs erreichen, mit denen die meisten CPUs der 8. Core-Generation bestückt sind. Auf dem Event gab es eine nicht näher spezifizierte Demo, auf der Tekken 7 angespielt werden konnte. AnandTech berichtet, dass es zwar flüssiger lief als auf dem Vergleichsgerät mit Gen9-iGPU, aber nach wie vor weit von den optimalen 60 Frames pro Sekunde entfernt ist.
Intel zufolge soll die kleinste GT2-Ausbaustufe mit 64 Execution Units (EUs) bestückt sein - ein deutliches Upgrade von den 24 bei Gen9.5. Damit soll eine Leistung von mehr als einem TFLOP erzielt werden können. Intels aktuelle GT2-Ausbaustufe stellt zum Beispiel die UHD 630 dar, welche nur etwa 384 GLOPs leisten kann. Die aktuelle GT3e-Ausbaustufe in Form einer Iris Plus 655 schafft je nach Chip immerhin um die 800 GFLOPs. Die GPU soll auch einen dedizierten HEVC-Decoder besitzen und HDR sowie Adaptive Sync nativ unterstützen.
"Xe" - Intels erste dedizierte Grafikkarten
Intels dedizierte Grafikkarten werden unter dem Namen "Xe" entwickelt und sollen 2020 auf den Markt kommen. Unter dem Branding wird eine breite Auswahl an Produkten angeboten werden, von Einstiegs-GPUs bis hin zu Lösungen für Datenzentren. Später werden auch Intels integrierte Grafikchips unter die Marke fallen. Die Chips sollen allesamt in Intels 10 nm-Fertigungsverfahren hergestellt werden, weitere Details zur Architektur oder den zugehörigen Produkten gibt es noch nicht.
Quelle(n)
Intel, via AnandTech & Tom's Hardware