Intel: Smartphone-Prozessor "Medfield" in Aktion
Das Magazin des M.I.T. (Massachusetts Institute of Technology) bescheinigt dem Telefon, es sei leistungsstark und angenehm zu nutzen. Die Abmessungen des Gerätes entsprechen in etwa denen des iPhone 4, es sei allerdings leichter. Erklärt wird dies durch die Verwendung von mehr Kunststoff und weniger Metall und Glas im Gehäuse. Der Prototyp läuft mit Android der Version Gingerbread.
Das Prototypgerät, so Technology Review, spielt Videos in Blu-Ray-Qualität nicht nur ab, sondern streamt sie auch auf einen Fernseher, wenn gewünscht. Ein Feature stellt das Magazin besonders heraus: Den "Burst Mode". Zehn Bilder der Acht-Megapixel-Kamera können so mit einer Geschwindigkeit von 15 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden. Möglich gemacht wird die Funktion laut Intel das durch eine spezielle Bildverarbeitungseinheit des Prozessors. Ein mögliches Anwendungsgebiet sei Augmented Reality.
Intel-Manager Stephen Smith erwartet, dass erste Geräte mit dem neuen Prozessor in der ersten Jahreshälfte 2012 angekündigt werden. Der Prozessor sei für die Beschleunigung von Androidanwendungen und Internetbrowsing ausgelegt.
"Medfield" ist Intels neuer Atom-Prozessor für Smartphones. Der 32mn-Chip, ist Intels erster echter Prozessor in System-on-Chip-Bauweise. Alle wesentliche Schaltkreise sind hier auf einem Die untergebracht: So verbraucht der Chip nur sehr wenig Energie. Er eignet sich so besonders für Smartphones und Tablets.
Mit Medfield macht Intel nach "Moorestown" den zweiten Versuch, im Markt der Smartphone und Tabletprozessoren Fuß zu fassen. Die Chancen dafür scheinen ersten bekannt gewordenen Benchmarks zufolge nicht schlecht zu liegen: Das Portal vr-zone.com gibt Werte um 10,500 im Cafeinemark 3 an. Hier war bisher der Samsung Exynos-Prozessor mit 8500 Punkten Spitzenreiter. NVIDIAs Tegra 2 und Qualcomms Snapdragon MSM8260 kommen auf 7500 bzw. 8000 Punkte. Der Vergleich allerdings ist mit Vorsicht zu genießen: Die gemessenen Werte sind auch von der Abstimmung der verbauten Komponenten und der Software abhängig - und man darf davon ausgehen, dass Intel für den Test nur ein besonders sorgfältig abgestimmtes Gerät stellt.
Für den Benchmark kam ein 10,1 Zoll Tablet mit 1,6 GHz schnellem Medfield-Prozessor und 1 GB DDR2-Speicher zu Einsatz. Der Stromverbrauch liegt im Idle bei 2,6 Watt, bei Videowiedergabe (720p) bei 3,6 Watt und damit etwas oberhalb der anvisierten Werte (2 bzw. 2,6 Watt). Als Betriebssystem kam Android 3.x (Honeycomb) in der x86-Ausführung zum Einsatz.