Intel: Kaby-Lake-Refresh-CPUs offiziell enthüllt – Erste Benchmarks zu den neuen ULV-Quad-Core Prozessoren
Etwa zwei Wochen vor Beginn der alljährlichen Technik-Messe IFA in Berlin (1. bis 6. September) hat Intel heute seine neueste Prozessor-Generation, die nun schon 8. Generation der Intel Core i3/i5/i7 Prozessoren, offiziell enthüllt.
Dabei lässt Intel wie schon in den vergangenen Jahren nicht alle neuen Prozessoren gleichzeitig vom Stapel. Stattdessen startet man mit einem Segment und bringt dann nach und nach die anderen CPUs auf den Markt. Den Anfang machen in diesem Fall die Prozessoren der U-Klasse, die man aufgrund ihrer standardmäßigen maximalen Verlustleistung von 15 Watt als "Ultra-Low-Voltage"-Prozessoren einstuft. Solche Prozessoren wie der letztjährige Core i5-7200U, wurden ursprünglich für Ultrabooks entwickelt und sind mittlerweile die am häufigsten genutzten CPUs bei Notebooks.
Der Codename dieser vier neuen Prozessoren lautet "Kaby-Lake-Refresh". Konkret kündigt man die folgenden CPUs an, zwei Core i5- und Core i7-CPUs:
Intel Core i5-8250U | Intel Core i5-8350U | Intel Core i7-8550U | Intel Core i7-8650U | |
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Kerne / Threads | 4 /8 | 4 / 8 | 4 / 8 | 4 / 8 |
Grundtakt | 1,6 GHz | 1,7 GHz | 1,8 GHz | 1,9 GHz |
Maximaltakt | 3,4 GHz | 3,6 GHz | 4,0 GHz | 4,2 GHz |
Cache | 6 | 6 | 8 | 8 |
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Technik - mehr Kerne statt 10 nm
Mit Kaby-Lake-Refresh und den kommenden Coffee Lake Prozessoren bringt Intel zum vierten Mal in Folge eine Prozessor-Generation in der 14 Nanometer-Fertigung auf den Markt. Eigentlich wollte Intel Ende dieses Jahres schon Cannonlake auf dem Markt haben. Cannonlake wird im 10 Nanometer-Prozess gefertigt sein. Doch die Umstellung auf den neuen Prozess macht Intel Probleme, weshalb Cannonlake verschoben wurde und nur ein eingeschränktes Release erhalten wird.
Stattdessen hat man mit Kaby-Lake-Refresh und Coffee Lake einen weiteren Zwischenschritt aus dem Hut gezaubert. Wie Kaby Lake ist die 8. Generation der Core i CPUs nur ein Refresh der Skylake-Architektur. Dennoch verspricht Intel eine bis zu 40 % höhere CPU-Leistung. Das soll einerseits durch eine weitere Optimierung der Fertigung möglich sein, andererseits bedient sich Intel aber eines bekannten und effektiven Mittels: Erhöhung der Kern-Anzahl. Aus Dual-Core- werden Quad-Core-Prozessoren, aus Quad-Core-Prozessoren macht man einfach Hexa-Core-CPUs, also Prozessoren mit sechs Kernen.
Im Prinzip sind wir also Zeuge einer kleinen Revolution. Bisher waren die meisten Notebooks mit Dual-Core-CPUs ausgestattet, das ändert sich jetzt. Vorherige mobile Quad-Core-Prozessoren haben immer mindestens 35 oder 45 W verbraucht, doch die U-CPUs verbrauchen standardmäßig nur 15 W (die Hersteller können die Grenze auch auf 25 W hochsetzen). Viele Ultrabooks, die für 35 bzw. 45 W CPUs schlicht zu dünn oder zu klein waren, werden nun erstmals mit Quad-Core-CPUs ausgestattet sein.
Natürlich werden die neuen, sparsamen Vierkerner nicht so schnell sein wie die alten Modelle, die mehr als doppelt so viel verbrauchen konnten. Gegenüber den CPUs mit zwei Kernen, die sie ersetzen, werden die neuen Prozessoren wohl dennoch ein deutliches Leistungsplus darstellen. Der Hersteller Clevo war so freundlich uns Benchmarkdaten zum Core i5-8250U und zum Core i7-8550U zur Verfügung zu stellen. Natürlich sind die Daten mit Vorsicht zu genießen, da die Leistung in der Realität stark vom Kühldesign des jeweiligen Notebooks abhängt. Dennoch geben uns die Daten einen groben Überblick zur Leistungsfähigkeit der neuen CPUs.
Cinebench R15 | |
CPU Multi 64Bit | |
Intel Core i7-7700HQ | |
Intel Core i5-8250U | |
Intel Core i5-8250U | |
Intel Core i7-8550U | |
Intel Core i5-8250U | |
Intel Core i5-7300HQ | |
Intel Core i7-7500U | |
Intel Core i5-7200U | |
CPU Single 64Bit | |
Intel Core i7-8550U | |
Intel Core i7-7700HQ | |
Intel Core i5-7300HQ | |
Intel Core i5-8250U | |
Intel Core i7-7500U | |
Intel Core i5-8250U | |
Intel Core i5-7200U |
Cinebench R11.5 | |
CPU Multi 64Bit | |
Intel Core i7-7700HQ | |
Intel Core i5-8250U | |
Intel Core i5-8250U | |
Intel Core i7-8550U | |
Intel Core i7-7500U | |
Intel Core i5-7200U | |
CPU Single 64Bit | |
Intel Core i7-7700HQ | |
Intel Core i7-8550U | |
Intel Core i7-7500U | |
Intel Core i5-8250U | |
Intel Core i5-8250U | |
Intel Core i5-7200U |
In den Multicore-Benchmarks platzieren sich sowohl der i5-8250U und der i7-8550U vor dem Core i5-7300HQ. Natürlich ist dieser der schwächste der mobilen Kaby Lake CPUs mit vier Kernen und er hat kein Hyperthreading, doch dennoch ist das durchaus ein beeindruckendes Ergebnis. Die direkten Vorgänger Core i5-7200U und i7-7500U werden um 31 bis 37 % geschlagen, was sich fast mit Intels 40 % Angabe deckt. Auffällig ist, dass es bei der Multicore-Leistung zwischen i5-8250U und i7-8550U kaum einen Unterschied gibt, zumindest laut den vorliegenden Benchmarkdaten des Presamples. Bei der Single-Core-Leistung sieht das anders aus, hier ist der i7 etwa 10 % schneller.
Coffee Lake: Die kommenden High-End CPUs
Der Core i7-7700HQ bleibt dagegen für die stromsparenden CPUs unerreichbar. Damit wird auch deutlich, dass sich das Leistungsgefälle zwischen den 45 W und den 15 W CPUs nicht wirklich schließen wird, denn immerhin wird es auch bei den 45 W CPUs der H-Serie ein Upgrade geben: Von vier Kernen zu sechs Kernen. Doch die Plattform mit dem Codenamen "Coffee Lake" hebt sich Intel für das nächste Jahr auf, diese Prozessoren (und die damit verbundenen Workstation/Gaming-Notebooks) sind wohl für Anfang des nächsten Jahres und die dann stattfindende CES zu erwarten. Ausnahme sind die Desktop-Ableger dieser Plattform, die noch im Herbst erscheinen werden.
Damit steht der Technik Welt aber dennoch ein heißer Herbst bevor, denn nicht nur Intel bringt das CPU-Update mit dem größten Leistungsplus seit langem auf den Markt: AMDs Zen-basierte Raven Ridge Plattform verspricht endlich wieder Spannung in den Notebookmarkt zu bringen. Denn während Intel die integrierte GPU in den neu angekündigten Kaby-Lake-Refresh CPUs im Prinzip unverändert von der letzten Generation übernimmt (nur der Name ändert sich von "Intel HD Graphics 620" zu "Intel UHD Graphics 620"), sind integrierte GPUs schließlich AMDs Stärke.
Quelle(n)
Intel
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