Intel: Einstieg in die ARM-CPU-Fertigung
Auf dem Intel Developer Forum (IDF) in San Francisco wurde diese Woche eine neue strategische Weichenstellung des Chip-Riesen Intel bekannt. Der ehemals ausschließlich x86- und Itanium-CPU's produzierende Hersteller aus Santa Clara, Kalifornien, hat sich in den letzten Jahren schon als Auftragsfertiger für andere Firmen betätigt um seine Produktionsanlagen besser auszulasten. Nun baut Intel diesen Geschäftsbereich aus und ist eine strategische Allianz mit der britischen Chipschmiede ARM eingegangen, die kürzlich von der japanischen Softbank übernommen wurde.
Intel hat vor wenigen Monaten bekannt gegeben, seine Atom-Reihe für Smartphones und Tablets nicht weiter zu entwickeln und gänzlich einzustellen, das wurde allgemein als Kapitulation vor dem übermächtigen Gegner im Mobilbereich interpretiert. Vor diesem Hintergrund macht es durchaus Sinn, dass Intel am Erfolg der ARM-Architektur im Mobilbereich mitnaschen will. Der Hersteller wird seine ARM-Chips allerdings nicht unter eigenem Namen vermarkten sondern nur als Auftragsfertiger für andere Firmen auftreten.
Als erster interessierter Hersteller wird der südkoreanische Samsung-Konkurrent LG eigene ARM-kompatible Prozessoren von Intel fertigen lassen und damit in Konkurrenz zu Samsung, Qualcomm und Huawei gehen, die selbst eigene ARM-Prozessoren herstellen. Intel gab zudem bekannt, dass der Startschuss für die ARM-Auftragsfertigungen nächstes Jahr mit Fertigstellung des 10 nm FinFET-Fertigungsprozesses erfolgen wird. Langfristig könnte Intel auch Prozessoren der A-Serie für Apple's Mobilgeräte fertigen, die früher von Samsung und TSMC und dieses und vermutlich nächstes Jahr ausschließlich von TSMC gefertigt werden. So könnte Intel über Umwege doch wieder als starker Gegner im Mobilbereich auftreten und sich zur großen Konkurrenz für die asiatischen Zulieferer entwickeln.