Intel-CEO stoppte Royal-Core-Projekt Anfang 2024 abrupt nach Bekanntwerden von Details zur Beast Lake Next-Architektur
Anfang August berichteten wir, dass die Intel Beast Lake CPU-Architektur gecancelt wurde. Die Bedeutung dieser mutmaßlichen Entscheidung liegt darin, dass Beast Lake die erste vollständige Implementierung von Jim Kellers legendärem Royal-Core-Projekt werden sollte. Das Gerücht von Moore's Law Is Dead (MLID) besagt außerdem, dass Intel nicht mehr an einer einzigen CPU-Architektur arbeitet, die die gesamte Bandbreite der Royal Core-Technologien implementiert. Vielmehr soll das Unternehmen das Projekt aufteilen, um die einzelnen Technologien in zukünftigen Architekturen einzusetzen.
MLID hat nun einige weitere Details zur gescheiterten Royal Core Roadmap veröffentlicht, darunter die Hardware-Spezifikationen der Architekturen Beast Lake und Beast Lake Next.
Die gescheiterte Royal Core CPU Roadmap und Nova Lake
Bevor Intel den Stecker bei Royal Core zog, hatte das Unternehmen offenbar geplant, Arrow Lake als "Brückenarchitektur" zu Royal Core zu veröffentlichen. Aus diesem Grund verfügt Arrow Lake auch nicht über Hyperthreading (HT). Laut MLID war HT bereits auf dem Weg auszulaufen, sodass Intel beschloss, durch "Vereinfachung des Kerndesigns" jedes Quäntchen Single-Threading-Leistung herauszuholen.
Nova Lake wäre also "Royal Core 1.0". Die Architektur sollte 2026 auf Arrow Lake folgen, ohne HT. Stattdessen wollte Intel die Nova Lake CPUs mit "Rentable Units" ausstatten, was zu "massiven Steigerungen der 1T Performance" führen sollte. Während Nova Lake immer noch für 2026-27 erwartet wird, sind wir uns nicht sicher, welche Royal Core-Technologien ihren Weg in die Architektur finden werden. Schließlich soll Intel nach Nova Lake 2027 zu Beast Lake und 2028 zu Beast Lake Next übergehen.
Intel Beast Lake und Beast Lake Next
Intel Beast Lake soll 2027 mit bis zu 12 P-Kernen und 16 E-Kernen für insgesamt 28 Kerne auf den Markt kommen. MLID behauptet, dass Intel auch hoffte, Beast Lake CPUs mit Rentable Units (RUs) auszustatten, die zwei Threads pro Modul produzieren können. Laut MLIDs Beschreibung der Rentable Units kann jedes RU-Modul sowohl als ein einziger großer Kern fungieren als auch bei Bedarf in kleinere Kerne aufgeteilt werden. Mit zwei Threads pro RU-Modul könnten also die großen P-Kerne in Beast Lake bei Bedarf in jeweils zwei kleinere Kerne aufgeteilt werden.
Interessanterweise weist MLID darauf hin, dass Intel auch eine "Royal Core 2.0"-Architektur in Form von Intel Beast Lake Next geplant hatte. Intel Beast Lake Next sollte angeblich die "vollständige Umsetzung von Jim Kellers Vision" sein. Die Architektur sollte nur bis zu 6 P-Kerne in der Flaggschiff-CPU-Tile bieten. Diese Kerne sollten über vier Threads pro Rentable Unit verfügen. Jeder Core könnte also in bis zu vier kleinere Einheiten unterteilt werden.
Diese "4 Threads per RU" hätten es ermöglicht, aus einer Beast Lake Next CPU-Tile mit 6 P-Kernen eine 4+8 oder 2+16-Einheit zu machen. Interessanterweise ist diese Beschreibung sehr ähnlich zu dem, was RedGamingTech bereits Anfang 2023 enthüllt hat, wo dieser Leaker berichtete, dass das Royal Core Projekt die einzelnen P- und E-Kerne zugunsten von Tiles abschaffen könnte. Diese Tiles sollen die Fähigkeit haben, sowohl im "Cove"- als auch im "Mont"-Modus zu funktionieren, um P- und E-Kerne zu simulieren.
Schließlich behauptet MLID, dass die "ungeteilten" P-Kerne von Beast Lake Next einen "mehr als doppelt so hohen IPC-Wert wie Raptor Lake" haben könnten. Nehmen wir einmal an, dass die Informationen von MLID über Royal Core korrekt sind, dann stellt sich eine ernsthafte Frage: Warum um alles in der Welt sollte Intel ein so vielversprechendes Projekt einstellen? Die Antwort ist, was MLID betrifft, ziemlich enttäuschend.
Pat Gelsinger glaubt angeblich nicht an Performance Cores
Die Quelle, die MLID mit den oben genannten Informationen versorgte, erzählte dem Informanten auch, dass das Royal Core Projekt gut vorankam und Meilensteine erreichte, bevor Intel CEO Pat Gelsinger das Projekt Anfang 2024 plötzlich stoppte.
Der Grund für die angebliche Einstellung von Beast Lake und Beast Lake Next ist also nicht, dass das Royal Core Projekt Entwicklungsprobleme hatte. Sondern weil der Intel-CEO der Meinung ist, dass das Unternehmen keine leistungsstarken Kerne braucht, wenn die CPU-Kerne laut der MLID-Quelle nur für die Anbindung von GPUs genutzt werden sollen. Im Grunde setzt Pat Gelsinger auf KI/Server-Chips und nicht auf leistungsfähige Kerne für Desktop-Clients.
Inwieweit sich dieser vermeintliche Schritt für Intel als vorteilhaft erweisen wird, bleibt abzuwarten, denn für Team Blue lief es in letzter Zeit nicht so gut (hier Acer Swift Go 14 mit Intel Core Ultra 7 155H bei Amazon kaufen).