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Intel: 28 neue Skylake-Prozessoren für Notebooks und Tablets

Intel: 28 neue Skylake-Prozessoren für Notebooks und Tablets
Intel: 28 neue Skylake-Prozessoren für Notebooks und Tablets
Knapp einen Monat nach den ersten Desktop-Ablegern hält die Skylake-Architektur nun auch im Notebook- und Tablet-Segment Einzug. Gleich 28 neue Prozessoren lösen die Haswell- und Broadwell-basierten Vorgängermodelle ab.

Skalierbarkeit, Performance und Energieeffizienz: Es sind vor allem diese drei Schlagworte, die bei Intels Skylake-Generation besonders im Mittelpunkt stehen. Mehr als 27 Monate nach Vorstellung der ersten Haswell-Modelle bringt der Chipriese nun erstmals wieder eine neue Mikroarchitektur heraus, die sämtliche Marktsegmente vom ULV-SoC bis hin zu den Quad-Core-Boliden der High-End-Kategorie abdecken soll – und schürt damit die Erwartungen auf einen signifikanten Sprung bei Performance und Feature-Umfang.

Einen ersten Vorgeschmack auf die Fähigkeiten von Skylake gab der Hersteller bereits im vergangenen Monat, als im Rahmen der Gamescom die beiden Desktop-Modelle Core i7-6700K und Core i5-6600K präsentiert wurden. Infolge stagnierender, teils sogar leicht gesunkener Taktraten fiel das Leistungsplus dort auf den ersten Blick recht bescheiden aus; allerdings konnte der Hersteller die Leistungsaufnahme merklich senken, zudem dürfte sich die fortschrittliche 14-Nanometer-Fertigung vor allem bei niedrigeren Taktraten auszahlen. Gute Voraussetzungen also, dass die die neuen Mobile-Chips einen deutlich größeren Schritt nach vorn machen. Gleich 28 davon stellt Intel mit dem heutigen Tag vor, die wir uns nun im Detail anschauen wollen.

Skylake-Konfigurationen
Skylake-Konfigurationen

Werfen wir zunächst einen Blick auf die verschiedenen Konfigurationen des Skylake-Dies. Genau wie in der Vergangenheit unterscheidet Intel dabei nach Anzahl der CPU-Kerne, Ausbaustufe der Grafikeinheit sowie dem Vorhandensein eines eDRAM-Caches. Bereits hier zeigen sich erste Unterschiede zu Haswell: Zum einen gibt es erstmals auch für die (U)LV-Chips der 15- und 28-Watt-Klasse 64 MB eDRAM-Speicher, jedenfalls für die Varianten mit GT3-GPU (48 EUs). Die bislang marginale Mehrleistung gegenüber den GT2-Modellen (24 EUs) dürfte damit drastisch anwachsen – und Ultrabooks mit akzeptabler Spieletauglichkeit könnten auch ohne dedizierte Grafikkarte Realität werden.

Zum anderen sticht die sogenannte "4+4e"-Konfiguration hervor, das heißt ein Quad-Core-Die mit GT4-Grafik (72 EUs) sowie 128 MB eDRAM. Gegenüber Haswell (GT3e: 40 EUs) und Broadwell (GT3e: 48 EUs) bietet das neue Topmodell damit mindestens 50 Prozent mehr GPU-Rechenleistung, hinzu kommen architektonische Verbesserungen sowie der Support für schnellen DDR4-Speicher. Leider werden entsprechende Ableger erst in den kommenden Monaten beziehungsweise 2016 folgen.

Die überwiegende Anzahl zukünftiger Skylake-Notebooks dürfte weiterhin zwei oder vier CPU-Kerne sowie eine GT2-Grafikeinheit ohne eDRAM integrieren. Für das Low-End-Segment konzipierte Celeron- und Pentium-Chips werden anscheinend schlicht teildeaktiviert ausgeliefert, eine eigene Maske für Modelle mit GT1-Grafikeinheit (vermutlich 12 EUs) existiert nach aktuellem Kenntnisstand nicht.

Wir wollen nun noch etwas detaillierter die neuen Modelle der einzelnen TDP-Klassen vorstellen:

Core-m-Serie
Core-m-Serie

Beginnen wir mit der sparsamsten TDP-Klasse – den mit nur 4,5 Watt spezifizierten Core-m-Chips, intern auch "Y-Serie" genannt. Analog zur Core-i-Reihe unterteilt Intel die für (überwiegend passiv gekühlte) Tablets und 2-in-1-Notebooks konzipierten CPUs nun in drei Leistungsklassen namens Core m3, m5 und m7, die sich im Wesentlichen aber nur durch ihre Taktraten und einzelne (Business-)Features unterscheiden. Neues Topmodell ist dabei der Core m7-6Y75, der mit 1,2 bis 3,1 GHz knapp den bisherigen Spitzenreiter Core M-5Y71 übertrifft. Ansonsten hat sich gegenüber den Broadwell nur wenig verändert: Technische Eckdaten wie zwei CPU-Kerne samt Hyper-Threading, 24 EUs (GT2-Grafikeinheit) sowie 4 MB L3-Cache kennen wir bereits vom Vorgänger. Erwähnenswert erscheint allenfalls der Pentium 4405Y, der als preiswertes Einstiegsmodell ohne Turbo Boost, mit nur 2 MB L3-Cache sowie GT1-Grafik die Brücke zu den Cherry-Trail-SoCs im Low-End-Segment schlägt.

10 neue...
10 neue...
...15-Watt-Modelle
...15-Watt-Modelle

Der mit Abstand größte Teil der neuen Skylake-Prozessoren ordnet sich in die 15-Watt-Klasse ein, die nicht nur bei den meisten Ultrabooks, sondern auch vielen schlanken Laptops zwischen 11 und 17 Zoll Bilddiagonale Verwendung findet. Im Schnitt takten die verschiedenen Modelle etwa 100 MHz höher als ihre jeweiligen Broadwell-Vorgänger, die bedeutendere Neuerung sind allerdings die bereits angesprochenen GT3e-Ableger mit 64 MB eDRAM-Cache. Der zu erwartende Performance-Boost wird auch anhand der GPU-Bezeichnungen deutlich: Während die GT2-Ausbaustufe als HD Graphics 520 vermarktet wird, darf die GT3e als Iris Graphics 540 antreten – das Iris-Kürzel war bislang ausschließlich den schnellsten Intel-GPUs vorbehalten.

Ebenfalls hervorheben wollen wir die (sich bereits seit einigen Monaten abzeichnende) Aufwertung der Pentium-Serie um Hyper-Threading, was bei voller CPU-Auslastung Leistungszuwächse von 30 Prozent und mehr verspricht. Gleichzeitig rücken die Pentium-Modelle damit näher an die Core-i3-Reihe heran, deren CPU-seitiger Mehrwert sich nunmehr auf etwas höhere Frequenzen sowie einen 50 Prozent größeren L3-Cache beschränkt.

28-Watt-Serie
28-Watt-Serie

Bei den Vertretern der 28-Watt-Serie handelt es sich im Grunde um die gleichen Chips, die auch als "2+3e"-Modelle mit 15-Watt-Einstufung verkauft werden. Aufgrund der höheren TDP, die die Einsatzmöglichkeiten auf größere Note- und Ultrabooks wie das MacBook Pro 13 begrenzt, können die 28-Watt-Ableger jedoch etwas höher takten beziehungsweise ihren Turbo-Boost-Spielraum vor allem bei kombinierter CPU- und GPU-Belastung – also beispielsweise in Spielen – besser ausschöpfen.

Angesichts von Maximalfrequenzen bis 3,6 GHz beim Core i7-6567U stellt sich uns die Frage, warum Intel in dieser Klasse noch immer an maximal 2 CPU-Kernen festhält. Speziell bei gut parallelisierter Software dürfte ein etwas niedrig taktenderer Vierkerner wohl deutlich effizienter agieren, zumal die Chipfläche dank 14-Nanometer-Fertigung nur unwesentlich größer ausfallen würde. Vermutlich wollte der Hersteller schlicht nicht noch einen weiteren Die auflegen – so werden die erfahrungsgemäß relativ teuren 28-Watt-Modelle wohl weiterhin ein Nischendasein fristen.

35- und 45-Watt-Serie
35- und 45-Watt-Serie

Mit Ausnahme des Zweikerners Core i3-6100H, der das vorerst einzige 35-Watt-Modell darstellt, handelt es sich bei sämtlichen weiteren CPUs um Quad-Cores der 45-Watt-Klasse mit integrierter GT2-Grafikeinheit. Erstmals kommen somit auch zwei Core-i5-CPUs in den Genuss von vier Rechenkernen, wenngleich Intel im Gegenzug den Hyper-Threading-Support gestrichen hat. Dennoch: Mit einer prognostizierten (Multithreading-)Mehrleistung von rund 60 Prozent gegenüber den schnellsten Haswell-basierten Core-i5-Ablegern stellen der i5-6300HQ und i5-6440HQ die vielleicht interessantesten Skylake-Modelle überhaupt dar.

Erstmals seit Jahren bringt Intel keine sündhaft teure "Extreme Edition" als Topmodell heraus, dafür aber den vergleichsweise preiswerten Core i7-6820HK mit ebenfalls freiem Multiplikator. Erste uns vorliegende Benchmarks sehen den 6820HK knapp unterhalb eines Core i7-4810MQ (Haswell), übertaktet auf 4,0 GHz erreicht der Chip sogar die Desktop-CPU Core i7-4790K. Auch zum Core i7-6700HQ wurden uns bereits einige Cinebench-Scores zugetragen, die eine Performance im Bereich des Core i7-4720HQ andeuten.

Xeon-Serie
Xeon-Serie

Mit einem weiteren Novum, den ersten Xeon-Prozessoren speziell für Notebooks, wollen wir die Vorstellung des Skylake-Lineups abschließen. Anders als die Core-Serie unterstützen die Xeon-CPUs fehlerkorrigierenden ECC-Speicher und sind damit insbesondere für professionelle Workstation-Notebooks prädestiniert. Ansonsten entsprechen die technischen Daten – vier Kerne samt Hyper-Threading, GT2-Grafikeinheit, 45 Watt TDP – weitgehend den normalen Core i7 für Consumer-Geräte.

Zwischen der Einführung neuer CPUs und der Verfügbarkeit erster Notebooks vergehen bei Intel traditionell nur wenige Tage bis Wochen, sodass schon in Kürze mit ersten Testberichten zu rechnen ist. Insbesondere die demnächst stattfindende IFA 2015 (4. - 9. September) dürften viele Hersteller zur Präsentation ihres kommenden Skylake-Portfolios nutzen – wir halten Sie natürlich auf dem Laufenden.

 
 

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Autor: Till Schönborn,  2.09.2015 (Update:  1.09.2015)