Inflationsrate: Preissteigerungen in Deutschland bei fast 8 Prozent auf neuem Höchststand
Die Zahlen aus dem Verbraucherpreisindex Mai 2022, die das Statische Bundesamt gestern veröffentlicht hat, sind besorgniserregend. Im Vergleich zum Vorjahresmonat haben sich die Preise für viele Produkte und Güter in Deutschland dramatisch verteuert. Vor allem die Preise für Energie und Lebensmittel sind drastisch gestiegen. Destatis meldet für Mai 2022 mit 7,9 Prozent die höchste Inflationsrate seit der ersten Ölkrise im Winter 1973/74.
Der Chef des Statistischen Bundesamtes (Destatis), Dr. Georg Thiel, kommentiert die hohe Inflationsraten in Deutschland wie folgt:
Die Inflationsrate erreichte damit im dritten Monat in Folge einen neuen Höchststand im vereinigten Deutschland. Hauptursache für die hohe Inflation sind nach wie vor Preiserhöhungen bei den Energieprodukten. Aber wir beobachten auch Preisanstiege bei vielen anderen Gütern, besonders bei den Nahrungsmitteln.
Als Hauptursachen für die starke Teuerung in Deutschland macht Destatis den Krieg in der Ukraine und unterbrochenen Lieferketten wegen der Corona-Pandemie aus.
Eine wahre Preisexplosion gab es bei den Preisen für Energie. Die Preise für Strom, Gas und Öl kletterten im Mai 2022 um satte 38,3 % im Vergleich zu Mai 2021. Für leichtes Heizöl haben sich die Preise mit plus 94,8 Prozent im Mai 2022 nahezu verdoppelt. Auch die Preise für Erdgas (+55,2 %) und Kraftstoffe (+41,0 %) sind stark nach oben gegangen. Bei den festen Brennstoffe (+33,4 %) und Strom (+21,5 %) lagen die Preiserhöhungen ebenfalls deutlich über der Gesamtteuerung.
Die Preisexplosion bei Energie und Waren trifft weitere zentrale Bereiche der Bundesbürger hart. So haben sich Nahrungsmittel im Mai 2022 für private Haushalte um 11,1 Prozent gegenüber 05/2021 verteuert. Im April 2022 lag der Preisauftrieb noch bei 8,6 %. Destatis stellte bei allen Nahrungsmittelgruppen Preiserhöhungen fest. Besonders heftig langen die Lebensmittelhersteller bei Speisefetten und Speiseölen hin (+38,7 %). Außerdem haben sich Fleisch und Fleischwaren (+16,5 %), Molkereiprodukte und Eier (+13,1 %) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (+10,8 %) zweistellig verteuert.
Auch die Preise für viele andere Waren sind aktuell in Deutschland stark gestiegen. Destatis meldet für Fahrzeuge einen Preisaufschlag von 9,1 Prozent, für Geräte der Informationsverarbeitung 8,0 Prozent sowie für Möbel und Leuchten in Höhe von 7,4 Prozent. Insgesamt verteuerten sich Güter des täglichen Bedarfs deutlich um 17,9 %. Die Preise für Gebrauchsgüter erhöhten sich binnen Jahresfrist um 5,5 %.