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In 18 Jahren komplett erneuerbare Energie - wenn das Tempo anhält

Die weltweite Zunahme an erneuerbaren Energien übersteigt alle anderen Energiequellen deutlich. (Bild: pixabay/hpgruesen)
Die weltweite Zunahme an erneuerbaren Energien übersteigt alle anderen Energiequellen deutlich. (Bild: pixabay/hpgruesen)
Der Ausbau von Wind- und Solarenergie legt seit Jahren ein beachtliches Tempo vor und hat mittlerweile eine kritische Schwelle erreicht. Überraschend dürfte der absehbare Flächenbedarf für die Erneuerbaren sein.

2020 hatte die Stromproduktion mit Windkraft und Photovoltaik die Kernenergie überholt - weltweit. Und während Atomkraftwerke, Kohle- und Gaskraftwerke insgesamt kaum zulegen konnte bei der Leistung, steigt der jährliche Zubau der erneuerbaren Energien, speziell von Windrädern und Solaranlagen, exponentiell.

Das wird auf absehbare Zeit dazu führen, dass allein Solarenergie mehr Strom in öffentliche Netze einspeist als die derzeit größte Stromquellen - Kohlekraftwerke. Nach derzeitigen Berechnungen wird das 2032 der Fall sein.

Und aktuell spricht wenig dagegen, denn mindestens seit 2013 verbleibt das Ausbautempo auf dem gleichen Niveau. Jedes Jahr erhöht sich die Leistung aller Solaranlagen um 22 Prozent, die der Windkraftanlagen um 11 Prozent. Das entspricht der Geschwindigkeit - zumindest für Photovoltaik - in Deutschland.

Bei gleichbleibendem Trend könnte die Solarenergie im Jahr 2042 einen Wert von 100.000 Terawattstunden erreicht. Dafür wäre eine Gesamtleistung von weniger als 100.000 Gigawatt notwendig. Interessant ist der Wert deshalb, weil er dem Strombedarf des gesamten Planeten entspricht.

Geht man davon aus, dass nur 10 Prozent der verfügbaren Leistung in Strom umgewandelt werden kann, weil die Sonne manchmal schräg und manchmal gar nicht scheint, wäre eine Fläche von 500.000 Quadratkilometern notwendig. Außerhalb Mitteleuropas könnte man die Fläche sogar halbieren. Aber auch so wäre dies nur ein Bruchteil der weltweiten Landfläche, genauer gesagt 0,3 Prozent.

Notwendig wird dies wohl nicht, da auch die Windkraft stetig ausgeweitet wird, sodass sogar vor 2042 mit einer emissionsfreien Stromerzeugung gerechnet werden darf. Der Mix wäre ohnehin praktisch, da tendenziell bei schlechtem Wetter und in den Wintermonaten mehr Wind weht.

Bliebe Deutschland beim aktuellen Tempo des Zubaus von Solarstrom, käme schon 2035 der gesamte deutsche Strom aus Solarzellen - eine sinnvolle Speicherung vorausgesetzt. Dafür wären nach aktuellem Stand der Technik und wegen der eher geringen Sonnenscheindauer 3.500 Quadratkilometer Fläche notwendig. Das wäre ziemlich exakt 1 Prozent der Landfläche oder ein Fünftel der Fläche aller Straßen.

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Autor: Mario Petzold, 23.05.2024 (Update: 24.05.2024)