Im Auftrag von Apple und Amazon: Call-Center-Dienstleister überwacht seine Mitarbeiter im Homeoffice per Kamera
Der französische Call-Center-Betreiber Teleperformance, der insgesamt 450 Niederlassungen in 83 Ländern weltweit unterhält und unter anderem mit Apple, Amazon und Uber zusammenarbeitet, erntet aktuell große Kritik für die Pläne zur Überwachung seiner Mitarbeiter. Laut einem Bericht von NBC News habe das Unternehmen seine Angestellten im Homeoffice darum gebeten, der Installation von Kameras oder Webcams (ab 26 Euro auf Amazon) an ihrem Arbeitsplatz innerhalb der eigenen vier Wände zuzustimmen.
In Kolumbien erlaubt die im Arbeitsvertrag festgehaltene Klausel es dem Konzern außerdem, die Mitarbeiter mit einer KI-gesteuerten Überwachungssoftware zu kontrollieren, mit der unter anderem verbotene Gegenstände, wie zum Beispiel Smartphones, am Arbeitsplatz identifiziert werden können. Brisant: Sogar der Entnahme von Fingerabdrücken sowie einem Lügendetektor-Test sollen die Angestellten zustimmen. Und auch die eventuell von der Kamera aufgezeichneten minderjährigen Kinder der Mitarbeiter dürfen überwacht werden. Es sind gruselige Forderungen, die unter den hiesigen, wesentlich strengeren Datenschutzverordnungen in dieser Form undenkbar wären.
Aber auch die strengen ethischen Grundsätze von Apple besagen, dass Zulieferer und Partner-Unternehmen ihre Mitarbeiter nicht mit visuellen Mitteln überwachen dürfen. Bei einer Untersuchung in diesem Jahr fand der iPhone-Hersteller aus Kalifornien angeblich jedoch keine Hinweise darauf, dass Teleperformance seine Mitarbeiter derartig überwache. Die betroffene Angestellte behauptet dennoch, dass ihr sogar mit dem Rausschmiss aus dem Apple-Team gedroht wurde, falls sie den Überwachungsmaßnahmen nicht zustimmen solle. Laut NBC soll dies kein Einzelfall sein, schließlich haben Teleperformance-Mitarbeiter in Albanien erst im vergangenen Jahr ähnliche Missstände bei der zuständigen Behörde gemeldet.
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Quelle(n)
NBC News via MacRumors, Bild: Emiliano Cicero