ITK-Branche: Volle Auftragsbücher, aber Fachkräftemangel bleibt großes Problem
Der Branchenverband Bitkom hat die aktuellen Zahlen zum Bitkom-ifo-Digitalindex veröffentlicht. Offenbar blickt die IT- und Telekommunikationsbranche in Deutschland wieder optimistisch in die Zukunft. Für den Digitalindex meldet der ITK-Verband ein Zwei-Jahres-Hoch beim Auftragseingang. Der Digitalindex steigt im April um 8,9 Punkte auf die Marke von 26,0 Punkten, was in etwa dem Wert vor dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine entspricht.
Die Unternehmen in Deutschland rechnen in den kommenden Monate mit guten Geschäften und einer positiven Auftragsentwicklung. Das dreht den Index für die Geschäftserwartungen von -4,1 auf 5,5 Punkte zurück ins Plus.
Wir erweitern unser Team und suchen News-Redakteure sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Der Fachkräftemangel bliebt für die deutsche IT- und Telekommunikationsbranche weiter der größtes Bremsklotz für die Geschäftsentwicklung. Der anhaltende Fachkräftemangel lässt den Index im Vergleich zum Jahresbeginn um 5,6 Punkte sinken. Mit 41,7 Punkten verschnauft dieser aber auf sehr hohem Niveau. Fehlende Nachfrage ist für die ITK-Branche offenbar seltener ein Problem, denn hier gibt der Index lediglich um 2,4 auf 19,1 Punkte nach. Praktisch keine Rolle spielt das Thema Finanzierungsschwierigkeiten (2,2 Punkte, -0,1).
Wie der Bitkom weiter berichtet, ist ebenfalls die Bereitschaft der Digitalunternehmen in Deutschland nicht gesunken, in der ITK-Branche neue Jobs zu schaffen. Die Beschäftigungserwartungen steigen um 5,1 Punkte und liegen mit 35,3 Punkten so hoch wie zuletzt zu Jahresbeginn. Die weit überwiegende Mehrheit der deutschen Firmen will in den kommenden drei Monaten zusätzliche Mitarbeiter einstellen.
Nicht nur die Sprit- und Energiepreise explodieren, auch die ITK-Branche rechnet mit steigenden Preisen für Produkte und Dienstleistungen aus dem IT- und Telekommunikationsbereich. Der Index legt auf hohem Niveau nochmals um 5,1 auf 42,7 Punkte zu.
Die Folgen des Ukrainekriegs, Sanktionen und steigende Energiepreisen drücken in der Gesamtwirtschaft allerdings doch auf die Stimmung. Laut Bitkom zeigt sich das ifo-Geschäftsklima mit plus 2,3 Punkte freundlicher und zieht mit 0,7 Punkten wieder ins Plus. Die Geschäftslage bleibe bei 21,5 Punkten (+0,3) nahezu konstant, so der Branchenverband. Die Erwartungen steigen um 3,9 Punkte, liegen mit -18,2 Punkten aber weiter deutlich im negativen Bereich.