IMX500: Sony präsentiert einen Bildsensor mit einer künstlichen Intelligenz
Bislang haben Kameras Bilder aufgezeichnet, die dann an einen Computer geschickt wurden, um dort weiter verarbeitet zu werden. Das könnte sich aber bald ändern, denn Sony steckt eine künstliche Intelligenz in einen Kamerasensor. Der IMX500 ist dabei 1/2,3 Zoll groß und mit 12,3 Megapixeln nicht extrem hochauflösend, der Sensor ist aber (noch) nicht für Smartphones bestimmt.
Stattdessen sieht Sony die großen Vorteile bei industriellen Anwendungen. Denn statt die gesamten Bilddaten an einen Server zu schicken kann der IMX500 diese direkt verarbeiten, was nicht nur eine Unmenge an Kosten sparen könnte, sondern auch dem Schutz der Privatsphäre zugute kommen könnte.
Ein Beispiel: Will man derzeit mit einer Überwachungskamera prüfen, ob jede Person im Sichtbereich eine Mundschutzmaske trägt, so würde eine aktuelle Kamera einen konstanten Videostream an einen Server schicken, der diesen dann analysiert. Mit dem IMX500 könnte die Kamera die Bilder aber vor Ort analysieren und an den Server nur die Information schicken, ob alles in Ordnung ist, was die notwendige Speicherkapazität enorm reduziert und gleichzeitig deutlich weniger Datenlecks produzieren dürfte, da das Bildmaterial den Kamerasensor nie verlassen müsste.
Gegenüber The Verge hat Sony angegeben, dass außerdem bei einigen Projekten enorm an Kosten gespart werden könnten, etwa bei Amazon Go Stores, in denen tausende Kameras die Bewegungen der Kunden stetig analysieren müssen. Grundsätzlich könnte man zwar auch einen separaten AI-Prozessor in eine bestehende Kamera integrieren, Sony geht aber davon aus, dass der IMX500 dasselbe Problem deutlich günstiger lösen kann.
Der IMX500 soll bisher allerdings nur recht einfache AI-Aufgaben übernehmen können, hier sollen die nächsten Generationen nachbessern. Erste Testmuster werden bereits für 10.000 Yen (ca. 86 Euro) ausgeliefert, Sony erwartet die ersten Produkte auf Basis des IMX500 im Jahr 2021.
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