IBM kauft Red Hat für 34 Milliarden Dollar
Die Welt läuft auf Linux. Vielleicht versteht das niemand besser als Red Hat, der Organisation hinter Red Hat Enterprise Linux, Fedora und anderen bekannten Software-Lösungen. Mit diesen Programmen wurde Red Hat zum weltweit führenden Anbieter von Open-Source-Cloud-Software.
Dieser Status könnte jedoch bald vergehen. IBM hat nämlich gestern angekündigt, dass es Red Hat für 34 Milliarden US-Dollar kaufen wird. Es mag seltsam erscheinen, dass IBM so viel für Red Hat ausgibt, wenn man bedenkt, dass Red Hat seine verschiedenen Varianten von Linux unter der GNU General Public License (GPL) kostenlos vertreibt. Warum sollte IBM 34 Milliarden Dollar für ein Unternehmen zahlen, das seine Software einfach verschenkt?
IBM kauft Red Hat, um im Cloud-Computerbereich wettbewerbsfähiger zu werden, wo Dienste wie Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure und Google Cloud aktuell den Markt dominieren. Mit der Übernahme will IBM der "weltweit führende Hybrid-Cloud-Anbieter werden und Unternehmen die einzige offene Cloud-Lösung anbieten, die den vollen Wert der Cloud für ihre Unternehmen erschließt", so Ginni Rometty, CEO von IBM. Jim Whitehurst, Präsident und CEO von Red Hat, sagte, dass die Übernahme "ein höheres Maß an Größe, Ressourcen und Fähigkeiten zur Verfügung stellen wird, um die Bedeutung von Open Source als Grundlage für die digitale Transformation zu beschleunigen". IBM erklärte zusätzlich, dass sich das Unternehmen weiterhin der Open-Source-Philosophie von Red Hat verpflichtet fühlen wird.
Um dies zu gewährleisten wird Red Hat als eigenständiges Team innerhalb des Konzerns mit dem Cloud-Team von IBM zusammenarbeiten und weiterhin von Jim Whitehurst geleitet werden. Die Übernahme wird etwas mehr als ein Jahr nach Abschluss der Transaktion erfolgen. IBM wird alle ausstehenden und ausgegebenen Stammaktien zu einem Preis von 190 US-Dollar pro Aktie erwerben, was eine Übernahme in Höhe von 34 Milliarden Dollar bedeuten wird.