Huawei denkt an den Verkauf seiner 5G-Technologien
Im Zentrum des Handelsstreits zwischen den USA und China stehen nicht nur Zölle sondern immer auch wieder Spionagevorwürfe gegen eines der erfolgreichsten Unternehmen aus dem Osten, was ja, zumindest offiziell, auch zu dem US-Technologie-Bann gegen Huawei geführt hat, der aktuell aufgrund seiner Auswirkungen auf das kommende Mate 30 wieder verstärkt im Gespräch ist.
In einem Interview mit dem Wirtschaftsblatt "The Economist", hat der Huawei-Gründer und Vorstand Ren Zhengfei eine interessante Option ins Spiel gebracht, um die Wogen zu glätten und die Vorwürfe zu entkräften. Zhengfei zufolge, wäre Huawei bereit all sein 5G-Knowhow, das inkludiert Patente, Code sowie Blueprints, gegen eine einmalige Zahlung an ein westliches Unternehmen zu verkaufen, wobei Huawei weiterhin seine Verträge mit Mobilfunkprovidern bedienen und neue 5G-Technologien entwickeln können soll.
De facto wäre es also eine Form der Lizenzierung an einen potentiellen Konkurrenten und das Schaffen eines einmaligen Gleichgewichts zwischen westlichem und chinesischem 5G-Knowhow als Ausgangspunkt für die weitere Entwicklung. Der Westen hätte somit auch Zugriff auf den Source-Code und könnte so die bis dato niemals bewiesenen Spionagevorwürfe entkräften. Theoretisch kein uninteressanter Vorschlag, der durchaus auch eine gewisse Verzweiflung über die festgefahrene Situation erkennen lässt.
Wie der Economist allerdings schreibt, ist es unsicher, ob der Plan aufgeht. Erstens ist nicht sicher, ob die chinesische Regierung mit dem Schritt einverstanden ist, und auch in den USA dürfte dem potentiellen Käufer der 5G-Technologien Misstrauen entgegengebracht werden, zumal sich offenbar sowohl die Demokraten als auch die Republikaner im Senat und Repräsentantenhaus in punkto Huawei einig sind und Versuche der Trump-Regierung, den US-Bann aufzuheben, blockiert haben.
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