Huawei-Smartphones von Xiaomi, OnePlus und co.: Ein neues Geschäftsmodell soll die US-Sanktionen umgehen
Huawei ist am heutigen Smartphone-Markt kaum mehr relevant – der Technologiegigant aus China kann durch die nach wie vor gültigen US-Sanktionen keine neuen Smartphones mit 5G-Modem oder Google-Diensten ausliefern, wodurch die Geräte des Herstellers außerhalb von China kaum noch relevant sind, und selbst im eigenen Heimatland verliert der Konzern massiv an Bedeutung.
Ein neuer Bericht von Bloomberg gibt nun an, dass Huawei ein komplett neues Geschäftsmodell in Erwägung zieht. Statt wie bisher Smartphones zu entwickeln, zu produzieren und direkt an Konsumenten zu verkaufen soll der Konzern als Original Design Manufacturer, kurz ODM, tätig werden. Das bedeutet, dass Huawei die Geräte lediglich entwickelt, um die fertigen Designs anschließend an andere Unternehmen zu lizenzieren, die nicht unter US-Sanktionen leiden, wodurch die Smartphones mit 5G-Modems, Google-Diensten und co. ausgestattet werden können.
Eine derartige Vorgehensweise ist längst nicht ungewöhnlich, im Laptop-Markt kommt es häufig vor, dass dasselbe ODM-Design mit einigen wenigen Anpassungen von mehreren Marken verkauft wird. Anfangs soll vor allem ein chinesischer Staatsbetrieb namens China Postal and Telecommunications Appliances Co. die Designs von Huawei lizenzieren, während der Konzern versucht, Geräte wie das Huawei Mate 40 Pro (ca. 650 Euro auf Amazon) unter seinem Joint-Venture mit Nokia namens TD Tech weiter zu vermarkten.
Ob auch international bekannte Smartphone-Hersteller wie Xiaomi und OnePlus auf die Designs von Huawei zurückgreifen werden ist noch unklar, das Geschäftsmodell würde es aber immerhin ermöglichen, die US-Sanktionen zu umgehen um im Smartphone-Markt wieder an Relevanz zu gewinnen, auch wenn der Markenname Huawei dabei in den Hintergrund tritt. Laut dem Leaker @RODENT950 entwickelt Huawei derzeit zumindest vier neue Smartphones – zwei neue Varianten des P50 Pro, ein Mate V Falt-Phone und ein Mate X2 mit Leder-Optik.