Homeserver für jeden leicht gemacht: Das Zimaboard ausprobiert
Ok, der Raspberry Pi (ab 120 Euro bei Amazon) wird hier vor allem wegen seiner Bekanntheit genannt, damit man gleich Eingangs eine Vorstellung bekommt, worum es beim Zimaboard, das wir ausführlich im Hands-On getestet haben, grob geht. Allerdings kann man das Zimaboard nur entfernt mit dem berühmten Bastel-SBC (Single Board Computer) vergleichen, denn schon die Hardware weist einen erheblichen Unterschied auf.
Denn während im Raspberry ein Arm-Prozessor rechnet, also einer jener Prozessoren, die auch in Smartphones zum Einsatz kommen, werkelt im Zimaboard ein vollwertiger X86-Prozessor, nämlich ein Intel Celeron. Dadurch ist das Board vielleicht noch vielseitiger als der Raspi, immerhin kann man nahezu alle Apps auf ihm installieren, die auch auf einem normalen PC laufen.
So kann man auf dem Zimaboard sogar Windows installieren und ihn als MiniPC verwenden, wohlgemerkt das native Windows und keine extra angepasste ARM-Variante. Nur die schwächste der insgesamt drei Modellvarianten dürfte mit seinen nur 2 GB RAM mit dem OS überfordert sein, die anderen Varianten verfügen über 4 bzw. 8 GB RAM. Bei Amazon kostet übrigens die mittlere Ausbaustufe Zimaboard 432 schon mindestens 244 Euro, also fast 100 Euro mehr als beim Hersteller!
Aber auch wenn man das Zimaboard als Mini-PC verwenden kann, ist es natürlich für ganz andere Anwendungsfälle ausgelegt: Zur Verwaltung des eigenen Smarthomes, als Mediaserver zum Abspielen eigener Videos im Heimnetz, als eigener Cloudspeicher, als Webserver, als Firewall, als Router, als Gamingserver und und und. Den Ideen sind, ähnlich eben wie beim Raspberry Pi, kaum Grenzen gesetzt.
Dabei spielt die unkomplizierte Software eine entscheidende Rolle. Denn auf dem Board läuft CasaOS, welches mit einer simplen, unkomplizierten Oberfläche vom Browser aus bedient werden kann. In CasaOS gibt es den App Store, in dem einige Apps darauf warten, über einen Klick installiert zu werden. Dabei integriert CasaOS alle Apps als Docker-Container.
Spannend sind die vielen Anschlüsse des Zimaboards: Zwei SATA-Anschlüsse erlauben eine unkomplizierte Speichererweiterung des internen, doch begrenzten eMMC-Speichers. Zwei Gbit-LAN Ports, von denen einer auch als WAN-Port leisten beim Einsatz als (Home)Server praktische Dienste, USB-A ist in der Geschwindigkeitsstufe 3.0 in ebenfalls doppelter Ausführung vorhanden, dazu gibt es noch einen Mini-Displayport.
Richtig interessant ist jedoch der PCIe-2.0-Slot, der an der Seite herausragt und nahezu unbegrenzte Erweiterungsmöglichkeiten über PCIe-Karten bietet. Hier kann man Netzwerkkarten mit zusätzlichen LAN-Slots, Erweiterungen für M.2-SSDs, Karten mit mehr USB-Anschlüssen oder theoretisch sogar Grafikkarten einsetzen, auch wenn letzteres vielleicht wenig Sinn ergibt.
Wir haben das Zimaboard jedenfalls in seiner aktuell höchsten Ausbaustufe getestet. In unserem Hands-On gehen wir noch ausführlicher auf die Einsatzmöglichkeiten, die passive Kühlung und vieles mehr ein, der Praxistest kann hier gelesen werden.
Quelle(n)
Praxistest Zimaboard