Hitzewelle in Europa legt Energienetze lahm: Konsequenzen für Kraftstoffe und Atomkraftwerke
Der Rhein ist einer der wichtigsten Flüsse für den Transport von Energierohstoffen in Europa. Doch der Klimawandel hat in diesem Jahr in vielen Teilen der Welt zu extremen Wetterlagen geführt, vor allem zu großer Hitze und damit zu niedrigen Wasserständen in vielen wichtigen Flüssen. Deswegen stehen die Energie- und Verkehrssysteme von Deutschland bis zum Balkan derzeit wegen der hohen Temperaturen unter Druck.
So warnte der Deutsche Wetterdienst vor extremer Hitze am Oberrhein, und in den Alpen stieg der Gefrierpunkt am Dienstag von rund 4.600 auf etwa 4.800 Meter, was der Höhe des Mont Blanc, des höchsten Berges Westeuropas, nahekommt. Während in Deutschland die Temperaturen nun endlich wieder sinken, werden für Teile Südeuropas weiterhin hohe Temperaturen erwartet, auf dem Balkan sogar über 40 Grad.
In Großbritannien und den nordischen Ländern wird es in den nächsten Tagen zwar wieder kühler, aber Großbritannien hatte kürzlich den wärmsten Juni seit Beginn der Wetteraufzeichnungen erlebt. So hat in Europa die Hitzewelle etwa zur Folge, dass der Wasserstand des Rheins in Kaub nach Angaben der deutschen Bundeswasserstraßenverwaltung unter einen Meter fallen könnte.
Zwar gab es in der Vergangenheit schon deutlich niedrigere Wasserstände, doch bereits der aktuelle Rückgang führt zu Einschränkungen bei der Transportkapazität von Binnenschiffen, weshalb etwa die Kosten für den Transport von Diesel aus dem Ölhandelszentrum Rotterdam zu einem wichtigen Punkt am Oberrhein so stark gestiegen sind wie seit Monaten nicht mehr.
Ein weiteres Problem ist das Flusswasser der Rhone, das zur Kühlung von Kraftwerken verwendet wird. Weil die Wassertemperatur zu stark angestiegen ist, muss in Frankreich voraussichtlich die Leistung einiger Atomkraftwerke gedrosselt werden.
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Quelle(n)
Bloomberg, Bild: Bing AI