Hamburger Miniatur Wunderland meldet weitgehend störungsfreie Halbach-Array-Formel-1-Rennen im winzigen Monaco
Seit dem 26. April 2024 werden in Hamburg regelmäßig Formel-1-Rennen ausgetragen. Doch das geschieht nicht etwa auf den Straßen der Hansestadt, sondern im Miniatur Wunderland. Das ist vor allem durch seine H0-Modelleisenbahninstallationen bekannt geworden. Vor nicht allzu langer Zeit musste das Miniatur Wunderland sich zudem vergrößern und hat dafür sogar eine echte Fleetbrücke zwischen Gebäude bauen lassen.
Im Zuge er Erweiterungen gibt es auch immer wieder Platz für Neuerungen. Eine davon sind Autorennen in Monaco. Das Besondere: Die winzigen Formel-1-Fahrzeuge fahren ihre Rennen nicht auf einem Schienensystem und werden auch nicht über das erweitere Carsystem von Faller bewegt. Stattdessen haben die Macher der Miniatur Wunderwelt auf den Halbach-Array gesetzt und in elf Jahren ein komplett neues Konzept zur Ansteuerung der Fahrzeuge entwickelt.
Dazu heißt es von der Miniatur Wunderwelt: "Die Rennstrecke besteht aus elektronischen Platinen, eingeteilt in Zehntausende kleiner "Pixel", mit jeweils weniger als einem Millimeter Abstand. Ein wanderndes Magnetfeld lässt das Halbach-Array, verbaut auf der Unterseite des winzigen Rennwagens über die Strecke wandern."
Eigentlich erwartete man mehr Fehler
Da dies so neu ist, war die Erwartungshaltung erst einmal niedrig. Ausfälle des Systems wurden und werden noch immer erwartet. Doch die Zahlen sprechen mittlerweile gegen diese Skepsis, wie Gerrit Braun in seinem Videotagebuch melden kann. Ein Fehler im System tritt nur noch äußerst selten auf. Auf 100 einwandfreies Fahren kommt eine Störminute im Rennbetrieb.
Doch das sind nur Durchschnittszahlen. Am besten Tag der vergangenen Woche gab es bei einem Rennbetrieb zwischen 8 Uhr morgens und 21 Uhr nur drei Fehler auf der Rennstrecke, so Gerrit. In Zahlen ausgerückt: Von 143 Millionen Phasensprüngen an dem Tag gingen gerade einmal drei schief.
Der Übergang von der Forschung in die Praxis gelingt jetzt also schneller als gedacht. Anfang hoffte Gerrit noch, dass wenigstens ein Rennen mal irgendwann fehlerfrei gefahren werden kann. Stattdessen sind die Autos bisher 6950 Kilometer gefahren und es gibt keinen Verschleiß, so Gerrit.
In seinem Tagebuch erklärt er auch, warum es plötzlich so schnell ging. Ein Problem war der Haltestrom. Für die Eröffnung wurde dieser gedrosselt, damit Wärmeprobleme beseitigt werden, auch wenn dadurch weniger Fahrzeuge unterwegs sind, die übrigens durchaus ein ordentliches Tempo auf der kleinen Strecke haben.
Das reicht aber offenbar, dass das System sich stabilisierte. Der Haltestrom soll die Fahrzeuge eigentlich auf Spur halten. Doch, so Gerrit, seit mit vier Rädern gefahren wird, besteht das Problem gar nicht mehr.
Theoretisch sind nun sogar 20 Autos mit langen Rennen möglich. Aktuell besteht ein Rennen aber aus 14 Formel-1-Boliden und sechs Runden. Das bedeutet aktuell, dass alle zehn Minuten ein Rennen startet und der Besucherstrom dazu passend sich bewegen kann. Das Rennen ist dabei durchaus spannend, da es zu etwa 15 Überholungen im Rennen kommt.
Gerade dieser Bereich sorgte übrigens durchaus für Kopfzerbrechen. Die Ansteuerungslogik ist komplex und wenn es mal etwas zu heiß her geht im Rennen, dann fahren die Fahrzeuge kurzzeitig minimal langsamer, um einen Crash zu verhindern. Eine Funktion, die ebenfalls für weniger Fehler sorgte.
Monaco ist damit bereits jetzt deutlich zuverlässiger als etwa der Knuffingen-Airport.
Weitere Informationen finden sich im 96. Gerrits Tagebuch auf Youtube. Dort sind auch sehenswerte Szenen vom kleinen wie auch großen Monacorennen zu sehen.
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