Halbleiter: Chinesische Firmen kaufen Samsung die Partner weg
Nicht nur Chinas Chipkonzern Tsinghua Unigroup will mit milliardenschweren Investitionen und Übernahmen im Ausland schnell in die Top-Liga der größten Halbleiterhersteller aufsteigen. Auch Unternehmen aus anderen Geschäftsfeldern, wie beispielsweise BOE als einer der größten Hersteller von LC-Panels für Displays in China, wollen durch internationale Akquisitionen und Beteiligungen noch rasanter wachsen.
Laut einem Bericht aus Südkorea geraten durch die schnell und aggressiv expandierenden Unternehmen aus China zunehmend Branchenschwergewichte, wie Samsung und SK Hynix, unter Druck. Derzeit versuchen verschiedene chinesische Firmen aus dem LCD- und Halbleiter-Geschäft mit Hochdruck, Unternehmen aus Südkorea zu übernehmen. Im Fokus der angestrebten Akquisitionen stehen dabei bevorzugt Partner von Samsung und Co. Offenbar sollen auch Ingenieure oder anderes Fachpersonal von Partnerunternehmen abgeworben werden.
Samsung hat gemäß diesem Bericht alleine in Korea rund 500 Partnerunternehmen. Für LG Electronics und SK Hynix werden ebenfalls 500 respektive 1500 Betriebe genannt. BOE soll für einen koreanischen Chipdesigner von Treiber-ICs, der ebenfalls Samsung beliefert, ein konkretes Übernahmeangebot auf den Tisch gelegt haben. Allerdings ist dieser Vertrag offenbar nicht zustande gekommen. Dafür aber ein Liefervertrag. Zuvor habe Tsinghua Unigroup ebenfalls erfolglos versucht, bei SK Hynix zu investieren.