"Grünes" Lithium lässt sich direkt aus Wasser gewinnen
Der britische Chemie-Spezialist Leverton und der deutsche Energieversorger EnBW haben das Geothermie-Kraftwerk in Bruchsal sozusagen zweckentfremdet. Dort wird üblicherweise mit 120 Grad heißem Tiefenwasser Dampf erzeugt, um Turbinen zur Stromerzeugung anzutreiben. Auch die Warmwassergewinnung an sich steht hier im Vordergrund.
Nebenbei enthält das Wasser aus der oberen Erdkruste jede Menge Mineralien. Die an vielen Stellen auf der Erde zu findende Sole besteht zwar größtenteils aus Wasser und Kochsalz, aber auch der Anteil an Lithium ist nicht zu vernachlässigen.
LevertonHELM, ein Spezialist zur Verarbeitung und Veredlung genau dieses gefragten Metalls, hat die reichhaltige Lösung in seinem Werk in Basingstoke in Großbritannien bearbeitet. Das Ergebnis ist ein Lithiumcarbonat mit einer fast perfekten Reinheit.
Mit 99,5 Prozent Anteil kann es unmittelbar für die Batterieproduktion eingesetzt werden. Im nächsten Schritt soll die Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen vorangetrieben werden. Das Ziel ist die nachhaltige Produktion von Lithium in nennenswerten Mengen.
Statt das Mineral aus Minen zu schürfen und aufwendig von anderen Stoffen zu trennen, stellt die Abscheidung aus salzhaltigem Tiefenwasser tatsächlichen einen eleganten Weg dar. Und es wäre für Europa ein vielversprechender Weg, um eigene Rohstoffvorkommen effektiv zu nutzen.
Immer sollen sich nach Schätzungen 80 Millionen Tonnen Lithium in gelöster Form in der Erdkruste befinden. Angesichts einer jährlichen Produktion von etwas über 100.000 Tonnen sind das keine schlechten Aussichten, den begehrten Stoff in ausreichenden Mengen gewinnen zu können.
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