Grüne Links auf Webseiten: Vibrant Media ist insolvent
Vibrant Media ist insolvent. Das geht aus dem chronologischen Abdruck (CD) des Handelsregisters für den Hamburger Eintrag HRB 97021 hervor. Der Eintrag lässt sich leider nicht verlinken und muss über die HRB-Nummer jedes Mal neu gesucht werden.
Demnach wurde bereits am 3. März ein vorläufiger Insolvenzverwalter bestehlt: "Durch Beschluss des Amtsgerichts Hamburg (67h IN 59/23) vom 03.03.2023 ist ein vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt", heißt es in dem Dokument.
Von der Insolvenz merkt man allerdings auf der Webseite des Unternehmens nichts. de.vibrantmedia.com ist weiterhin normal aus dem Netz erreichbar. Die letzten Pressemitteilungen sind etwa ein halbes Jahr alt und offenbar hat Vibrant Media an dem Branchentreff Dmexco 2022 im September teilgenommen.
Doch erreichbar ist das Unternehmen nicht. Weder über einen Pressekontakt noch über die Pflichtangaben (Impressum) war jemand erreichbar. Per Telefon gibt es sogar nur eine automatische Ansage: "Der gewünschte Gesprächspartner ist nicht erreichbar", heißt es laut Ansage, das aufgrund einiger Verzögerungen beim Durchstellen vermutlich über Weiterleitungen ausgespielt wird.
In zwei E-Mails, die Notebookcheck.com vorliegen, heißt es, dass bereits vor etwa zwei Wochen Kunden von Vibrant Media über die Stellung eines Insolvenzantrags unterrichtet wurden. Begründet wurde das mit der "multinationalen Organisationsstruktur der Vibrant Media Group".
Vergangene Woche folgte dann eine weitere E-Mail, nach der "durch Beschluss der Gesellschafter, die Vibrant Media GmbH am 17.03.2023 um 0.00h MEZ ihren Geschäftsbetrieb nach 17 Jahren erfolgreicher Marktteilnahme im Marktsegment digitaler Marketing-Kommunikationslösungen einstellen wird." Es wird auch keine Nachfolgegesellschaft geben, wie es in der Nachricht heißt.
Bekannt wurde Vibrant Media unter anderem durch das Werbeformat mit grünen Links, auch Intellitxt genannt. Damit hat das Unternehmen Werbung ausgespielt, die über einen Hover-Effekt mit der Maus ausgelöst und geladen wurden.
Für Webseiten, die das System nutzten, bedeutet dies einen Einnahmeverlust. Das dürfte vor allem für Webseiten gelten, die stark auf Reichweite ihrer Inhalte setzten. Unklar ist, ob Vibrant Media im Rahmen der Insolvenz Webseitenbetreibern noch einmal Geld auszahlen können wird.
Quelle(n)
Eigene Recherchen & Chronologischer Abdruck Handelsregister