Google verbietet Partnern die Nutzung von Amazon Fire TV
Der Bericht von Protocol beruft sich auf Industrie-Insider und gibt an, dass es kein Zufall ist, dass keiner der großen Hersteller von Smart TVs auf die Fire TV Plattform setzt, obwohl Amazon bereits Millionen von Fire TV Sticks (ab 35 Euro auf Amazon) verkaufen konnte und so eine durchaus große, zufriedene Kundenschicht erreicht hat.
Demnach verpflichten sich Unternehmen, die entweder Android TV für einzelne TV-Geräte lizenzieren oder die Android für Smartphones verwenden dazu, keinerlei alternative Android-Versionen wie eben vor allem Fire TV zu verwenden. Bricht ein Unternehmen diesen Vertrag läuft es Gefahr, den Zugang zum Play Store sowie zu sämtlichen Google Apps zu verlieren. Ein TV-Hersteller kann also nicht zur gleichen Zeit Modelle mit Android TV und mit Fire TV anbieten.
Im vergangenen Jahr hat Google bereits mit sechs der zehn größten Hersteller von Smart TVs Verträge geschlossen, sodass es für Amazon enorm schwierig wird, in diesem Sektor Fuß zu fassen. Dieser Ansatz schützt zwar die Marktanteile von Google, für den Rest des Marktes dürfte es aber kaum ein Vorteil sein – je nach Region und Zielgruppe könnte es durchaus vorteilhaft sein, unterschiedliche Smart TV-Funktionen in verschiedenen Modellen zu verwenden.
Während Android an sich zwar als Open Source Software entwickelt wurde, setzt Google recht strenge Voraussetzungen, wenn Partner auf den Play Store und auf die Services des Unternehmens zurückgreifen möchten. Allen voran müssen die Kompatibilitäts-Anforderungen erfüllt werden, die so von Amazon nicht eingehalten werden.
Im Jahr 2016 musste Google für dieses Vorgehen im Smartphone-Sektor bereits eine Strafe von 4,34 Milliarden Euro bezahlen, seitdem hat der Konzern seine Richtlinien geändert, sodass Smartphone-Hersteller auch alternative Android-Versionen verwenden dürfen. Die Untersuchung der Europäischen Union hat sich allerdings nicht mit Smart TVs beschäftigt, sodass Google in dieser Branche ungestört weitermachen konnte.