Google iPager soll Apple zu RCS-Support beim iPhone drängen
Während Smartphone-Nutzer in Europa zum großen Teil auf Drittanbieter-Dienste wie WhatsApp, Telegram oder Snapchat setzen, haben Apples iMessages in den USA einen Marktanteil von 34 Prozent, statt der 12 Prozent in Deutschland. Der Haken: iMessages können nur zwischen iPhones verschickt werden, wer dieselbe App nutzt, um einem Android-Smartphone zu schreiben, verschickt stattdessen eine SMS, die lediglich aus 160 Zeichen bestehen kann, und keine Bilder, Videos oder Audio-Nachrichten unterstützt.
Android-Smartphones greifen stattdessen auf Rich Communication Services, kurz RCS, zurück, einem offenen Standard, der als modernerer Ersatz für SMS konzipiert wurde. RCS unterstützt unter anderem auch Gruppen-Chats, Audio-Nachrichten und Datei-Übertragungen. Apple weigert sich aber beharrlich, RCS zur Kommunikation mit Android-Smartphones zu unterstützen, da dies die Marktposition von iMessage schwächen könnte.
Googles neueste Kampagne, welche die Öffentlichkeit dazu bewegen soll, RCS-Support am iPhone zu fordern, ist ebenso schick wie clever: Google hat einen iPager entworfen, einen Retro-Pager, der visualisiert, wie veraltet SMS doch mittlerweile sind. Das Video strotzt vor Seitenhieben gegen Apple, angefangen bei der Nachricht "Hello (again)", welche auf die Vorstellung des ersten iPhone anspielt.
Das Video bringt die Sache auf den Punkt – dass Apple absichtlich einen veralteten Standard nutzt, um mit Android-Smartphones zu kommunizieren, ist nunmal ein Fakt. Das führt dazu, dass Nachrichten unverschlüsselt gesendet werden, dass Gruppen-Chats in Apples Nachrichten-App nur mit anderen iPhone-Nutzern funktionieren, und dass viele Inhalte schlicht nicht versendet werden können. Dass Googles jüngste Kampagne Apple überzeugt, tatsächlich RCS zu unterstützen, ist aber zu bezweifeln.