Google Project Ara: "Könnte besser sein"
Modulare Smartphones sollen sich einfach aufrüsten lassen, cool aussehen, Elektronikschrott reduzieren und sehr individuell sein. Dave Hakkens und sein Projekt Phonebloks haben 2012 die Idee aufgebracht und sich schließlich mit Google zusammengetan, um die Idee umzusetzen.
So richtig zufrieden ist Hakkens aber mit dem aktuellen Verlauf des Projektes scheinbar nicht. Er stellt seine Sicht des Projektes in einem Blog-Eintrag dar. Googles Projekt Ara soll nun im Herbst 2016 als Entwicklerversion veröffentlicht werden, ist weniger modular, als zunächst angenommen und wird eben unter Googles Aufsicht entwickelt, was dazu führen könnte, dass sie Module von Drittherstellern ausschließen können, wenn sie dem Konzern nicht gefallen.
Im einzelnen entzündet sich die Kritik also vor allem an diesen beiden Punkten. Da das Smartphone alle wichtigen Leistungskomponenten in seinem Hauptmodul vereint, können die sechs Module an der Rückseite nur noch weniger wichtige Komponenten wie Kamera, Lautsprecher oder Scanner enthalten. Wenn der Prozessor zu langsam oder der Speicher zu klein ist, braucht man dennoch ein neues Basis-Modul. Das entspricht nicht der Idee, Elektroschrott zu minimieren, unter der Hakkens und Phonebloks 2012 das Projekt ins Leben gerufen haben.
Der zweite Punkt ist, dass Google zwar aktuell auf offene Schnittstellen sitzt, aber eben als Konzern eben immer die Hand auf dem Projekt hat und Standards bestimmt. So können sich Details wie Anschlüsse oder das Design ändern und damit Module nicht passen, die der Nutzer schon hat. Auch das widerspricht der Idee der Reduktion von E-Waste.
Hakkens freut sich immer noch, dass Google so viel Mühe in das Projekt steckt, sagt aber auch, dass er sich mehr erwartet hätte von einem Unternehmen mit Googles Ressorcen. "Es könnte besser sein", meint der Ideengeber etwas enttäuscht.
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