#io19 | Google Android Q-Hands-On: Live Caption, Dark Theme, neue Gestensteuerung und bessere System-Updates
Zwei Android Q-Betas gab es ja bereits, somit ist die nunmehr zehnte Android-Version, die im Sommer fertig sein soll, nicht mehr die ganz große Überraschung und doch hat Google auf der gestern Abend gestarteten Entwickler-Konferenz Google I/O noch einige spannende Features verraten, die uns in den nächsten Monaten erwarten wird.
Systemweites Dark Theme
Der systemweite Dark Mode, der ja mit iOS 13 auch bald auf iPhones Einzug halten wird, heißt bei Google Dark Theme und wurde ja schon vorab öfter mal angedeutet, nun ist er offiziell als neues Feature gelistet. Entwickler können hier per API andocken, eine neue Option bietet Kontrollmöglichkeiten in den Systemeinstellungen. Neu überarbeitet hat Google die in Android P nicht gerade gelobte Gestensteuerung, die sich nun deutlich mehr Apple-like verhält und durch eine Wischgesten vom rechten Bildschirmrand als Ersatz für den Zurück-Button ergänzt wird.
Einheitliche Gestensteuerung
Google will übrigens eine einheitliche Steuerung auf allen Android-Handys, der aktuelle Wildwuchs durch unterschiedlich von Android-OEMs integrierte Gesten soll mit Android Q ein Ende finden, mal sehen, ob da alle brav mitspielen, oder ob es womöglich optional doch wieder Insellösungen in EMUI und Co. geben wird. Wie die neue Navigation aussieht, ist im Hands-On von The Verge unten zu sehen. Spannender als Wischen ist das Ansehen von Videos am Smartphone und hier kommt ein potentiell wirklich praktisches neues Feature auf die Android-Welt zu.
Untertitel für alles: Live Caption
Eine systemweit verfügbare Untertitel-Funktion in Videos, Podcasts und Audio-Dateien soll nicht nur schwerhörigen Mitmenschen das Leben erleichtern, auch das Stören der Umwelt durch laut aufgedrehte Tonspuren kann dadurch prinzipiell vermieden werden. Die von Google Live Caption benannte Funktion basiert auf direkt am Smartphone laufendem Machine-Learning und funktioniert künftig auch offline, nichts wird dazu ins Internet übertragen, wie Google betont. Das Feature kommt erst in einer künftigen Beta von Android 10.
Project Mainline - Systemupdates ohne Reboot
Für alle künftigen Smartphones, die mit Android Q ausgeliefert werden, kündigt sich ein lange überfälliges und hoffentlich auf breiter Front unterstütztes Feature an. Google will durch eine stärkere Modularisierung gewisse Systemupdates künftig zentral über den Play Store verteilen, ohne auf die Mithilfe der Android-OEMS angewiesen zu sein. Dies soll primär für sicherheitsrelevante Updates genutzt werden, insgesamt 14 Module soll es zum Start von Android Q geben. Details sind noch rar, vermutlich wird es aber auch weiterhin klassische Systemupdates durch den Hersteller geben, die modularen Updates sind eher für kleinere Fehlerbehebungen ohne anschließend zwingend nötigem Neustart vorgesehen.
Sicherheit und Privatsphäre
Abgesehen davon sind bereits am Markt befindliche Smartphones ausgenommen, auch wenn sie im Herbst ein Update auf Android Q erhalten. Wie viel Zwang Google auf seine Partner ausüben wird, möglichst viele dieser Module zentral zu verwalten, wird sich zeigen, hierzu sind aktuell noch keine Guidelines bekannt. Neben diesen größeren Features steht auch Android Q wieder im Zeichen vieler kleiner Verbesserungen am System, die heuer vor allem unter dem Motto Sicherheit und Privatsphäre stehen. So sollen Android-Nutzer beispielsweise informiert werden, wenn Apps die Standortfunktion gerade verwenden und auch mehr Kontrolle darüber erhalten, welche App wie lange darauf zugreifen darf.