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Google Allo: Neuer Mobile Messenger veröffentlicht

Googles neuer Messenger will sich abheben. Aber der Konzern ist reichlich spät dran. (Foto: Google)
Googles neuer Messenger will sich abheben. Aber der Konzern ist reichlich spät dran. (Foto: Google)
Googles Messenger soll WhatsApp, Snapchat und Facebook Messenger Paroli bieten. Durch Mitlernen, einen persönlichen Assistenten und Sicherheitsfeatures soll sich die App absetzen. Es gibt aber auch schon erste Kritik.

Google Allo wurde schon im Mai auf der Google I/O offiziell vorgestellt. Der Messenger ist nun im Google Play Store in den USA auf Englisch verfügbar. In Europa kann man sich aktuell nur vorregistrieren lassen und bekommt dann eine Nachricht, sobald die App freigeschaltet wird. Aktuell ist Google Allo nur für Android verfügbar.

Mit Google Allo kommt Google auf einen schon recht gesättigten Markt: Die meisten Nutzer haben ein Konto bei WhatsApp, Snapchat oder nutzen den Facebook Messenger. Braucht es da noch einen Messenger von Google? Der Konzern denkt natürlich ja, schließlich lassen sich hier sehr gut Daten generieren, wie die kürzlich erfolgte engere Verknüpfung zwischen WhatsApp und Facebook zeigt.

Google will die Nutzer mit verschiedenen Funktionen von seiner neuen App überzeugen:

  • Google Allo integriert einen persönlichen Assistenten, der auf die Daten des Telefons und des eigenen Google Kontos zurückgreift und direkt in der App Fragen beantwortet. Wenn man ihn fragt, wann der eigene Flug morgen abhebt, schaut der Assistent im Hintergrund in den Kalender, welcher Flug gemeint ist und zeigt dann die passenden Daten aus dem Internet an. Man kann natürlich auch einfach Google Now fragen, eine revolutionäre Neuerung ist das also nicht.
  • Google hebt außerdem hervor, dass man seine Nachrichten kreativ gestalten kann: So kann man die Textgröße individuell einstellen, auf Bilder zeichnen oder Sticker verschicken. Auch das gibt es bei anderen Messengern längst.
  • Google legt außerdem nach eigener Aussage viel Wert auf die Sicherheit, aber hier hat sich im Vorfeld schon niemand geringerer als Edward Snowden gemeldet und Zweifel bekundet. Will man bei Google Allo nämlich Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für seine Chats nutzen, so muss man erst die Incognito-Funktion dafür aktivieren, die dann nur für diesen Chat gilt. Andere Messenger, auch WhatsApp nutzen die Verschlüsselung standardmäßig. Im Incognito-Modus können Nachrichten auch eine Ablaufzeit bekommen, nach welcher sie gelöscht werden. Letzteres Feature ist aber auch nicht wirklich neu: Es hat schon den Messenger Snapchat groß gemacht.

Etwas wirklich einzigartiges gibt es bei Google Allo also aktuell nicht, das heben auch viele Rezensionen im Play Store hervor. Aber warum sollten die Nutzer dann von WhatsApp oder Snapchat zu Google überlaufen? Eventuell droht Google Allo also dasselbe Schicksal wie Google Plus, das nach Nutzerzahlen (Google verdonnert jeden mit einem Google-Konto zu einer Google-Plus-Seite) zwar das zweitgrößte Social-Media-Netzwerk der Welt ist, aber kaum genutzt wird. Vielleicht strengt sich Google aber auch an und bringt in den nächsten Monaten noch innovative Features auf den Markt, erstmal heißt es aber: Aufholen zur Konkurrenz, was nicht einfach sein dürfte.

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Autor: Florian Wimmer, 22.09.2016 (Update: 22.09.2016)